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Alt 03.07.2011, 15:59   #3
Stimme der Zeit
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Hallo, Hans,

ich finde, unsere Schrift hat ein "kleines Denkmal" verdient.

Übrigens entwerfe ich meine Gedichte tatsächlich als Konzept mit der Hand und gebe den Entwurf dann erst in den PC ein. Die meisten meiner Gedichte haben ihren Ursprung auf dem Küchentisch ...

Der Vorteil des Computers ist die Möglichkeit, die Verslängen "besser im Auge" zu haben und Fehler im Metrum leichter zu erkennen.

Lediglich Kommentare verfasse ich direkt am PC, da ich hin- und herklicken kann, was für mich das Kommentieren und gleichzeitige Nachlesen leichter macht.

Sobald ich unterwegs bin, sieht es anders aus. Dabei passieren recht lustige Dinge - wie beispielsweise recht konsternierte Blicke meiner Sitznachbarn in der S-Bahn. Wenn mir nämlich eine Idee kommt, fange ich an, hektisch in meiner Tasche nach Notizblock und Stift zu kramen, um sie schnellstens aufzuschreiben. Ich könnte sonst etwas vergessen - einen Reim, einen Vers ...

Als ich einmal den Block vergessen hatte, drückte ich (an der Haltestelle) einen alten Kassenzettel an die Wand. Zum Glück war der Kugelschreiber mit dabei. Ja, ich biete meinen Mitmenschen ab und zu vergnügliche Unterhaltung.

Ich glaube, in gewisser Weise hat beides seine Vor- und Nachteile. Tippen im 10-Finger-System geht viel schneller, und wenn ich an meine Schulzeit zurückdenke: Wie oft schmerzte meine Hand vom Schreiben ...

Handschrift hat trotzdem, ganz abgesehen von nostalgischen Erinnerungen, eine ästhetische Qualität, die eine computergenerierte Schrift nicht bieten kann.

Trotzdem: Wo wären wir Forendichter, gäbe es keinen PC? Ich denke, es wiegt sich auf.

Deshalb habe ich jetzt auch ein Problem, denn es haben sich ein paar kleine Fehlerchen in dein Gedicht "eingeschlichen". Korrekturen sind so nicht möglich, tja ...


Fleißig abgetippt:


Zitat:
Kleines Denkmal

Ich schreibe meist mit Arial.
Manchmal nehm ich auch Times Roman. (Eigentlich Times New Roman - Frage: Ist der Wechsel zum Trochäus Absicht?)
So klar und schön - auch schnell gespeichert.
Ob Tastatur uns nur bereichert?

Wie einfach, dieses Schreibgehabe.
Schnell hat man gelöscht und neu gesetzt. (- hier wechselst du (siehe Anmerkung oben) in den Trochäus)
Doch wo ist unsere Schrift geblieben,
mal fett, mal fein, ganz nach Belieben?

Als früher Schrift beim Grübeln kratzte (Als einst der Stift beim Grübeln kratzte) (?)
und Spitzer schälte die Gedanken, (na ja, eigentlich "und der/ein Spitzer die Gedanken schälte")
- am Bleistift nagte ganz versonnen, - (Wer nagte? Wie wäre es mit "... nagte man versonnen:")
Versuch zerknüllt und neu begonnen.

Jetzt setz ich dir, du alte Schülerschrift
ein kleines Denkmal, das nur dich betrifft.

Es sind nur kleine Stellen, wo ich ein bisschen stolpere. Nicht falsch verstehen. Hm, das ist mir selbst bereits aufgefallen - am PC mache ich (sonderbarerweise) keine "Flüchtigkeitsfehler". Sind sie handschriftlich leichter zu übersehen?

Zitat:
Als früher Schrift beim Grübeln kratzte (Als einst der Stift beim Grübeln kratzte) (?)
Im Grunde genommen ist meine Version nicht besonders gut, denn der "Stift" verdoppelt sich dadurch, aber die Schrift selbst kratzt nun mal nicht, obwohl es beim Schreiben kratzen kann. Ebenso fehlen mehrere Artikel, das liest sich für mich nicht so gut.

Das Reimschema, vermute ich mal, ist Absicht - um aufzuzeigen, dass es auch "nicht perfekt" ansprechend sein kann? Was mich auf den Gedanken bringt, bei dir nachzuhaken: Was ist vielleicht noch absichtlich so?

Nimm meine Anmerkungen also bitte nur als Anregungen zur Kenntnis, ja?

Ich habe festgestellt, dass du (das behaupte ich dreist als Frau) für einen Mann eine erstaunlich saubere und gut lesbare Handschrift hast. Sehr gerne gelesen!

Liebe Grüße

Stimme
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