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Alt 21.02.2019, 18:53   #6
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi ihr!

Vergessen möchte ich nicht. Unsere Erinnerungen, gute wie böse, machen uns aus, definieren uns im Zeitenlauf, zeigen, wer wir waren, wer wir wurden und wer wir vielleicht noch sein dürfen.
Ohne Erinnerung wären wir losgerissene Blätter - keine Verbindung mehr zu den Wurzeln, die uns nähren. Fallen wir mit Glück auf fruchtbaren Boden, mag es sein, dass eine neue Pflanze austreibt, aber es wäre eine ganz andere, ohne alles, was sie früher ausmachte, unbeschrieben - eben wie ein "leeres" Blatt!

Nein, Vergessen würde die Vergebung wertlos und sinnlos machen. Dass der Spruch nun mal "vergeben und vergessen" heißt, heißt nicht, dass man es wortwörtlich umsetzen soll, er ist im Grunde nur eine verbal verstärkte Bestätigung für das Gegenüber, dass man eine Verletzung überwunden und verziehen hat.

Daher ist zu vergeben völlig ausreichend.

LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
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Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
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