Hi Walther!
Hab mich mal über den Herrn Becher schlau gemacht, damit ich weiß, worum es sich bei deinem "sonderpreisgekrönten" Sonett dreht.
Sein lyrisches Werk kenne ich nicht, aber politische Idealisten sind für mich romantische Realitätsverweigerer - bestenfalls gefährlich!
Das Sonett ist gut geschrieben, einzig das "zischen" in der Bedeutung einer raschen Bewegung erscheint mir arg gemeinsprachlich und passt für mich nicht zur sprachlich-lyrischen Wertigkeit des Textes.
Die Sätze sind etwas kurz für meinen lyrischen Geschmack, was den Text eher knackig wirken lässt denn sonetthaft fließend.
Das Reimschema der Quartette ist gewendet, die Kadenzen im ganzen Werk wechseln im Regelmaß.
Was ich nicht verstanden habe: "Ich sah im zu, als sich ein Baum entlaubte." - Was will das Bild besagen? Sah das LyrIch dem Herrn Becher zu, wenn ja, wobei? Oder sah es der Beerdigung zu, weil ja vom Grab die Rede war? Hier wäre das "ihm" verwirrend, denn als Person war es da ja quasi nicht mehr anwesend.
Insgesamt gelungen und gern gelesen (wenn auch spät - muss mir damals entgangen sein ...
)!
Wundert mich, dass das damals auch niemand sonst kommentiert hat, aber in diesem Forum hier gibt es ja immer wieder mal traurig inaktive Phasen (wir sind ja gerade wieder in einer - in meinem Archiv zB. liegen derzeit 17 unkommentierte Werke herum ...), und vielleicht war das damals auch eine.
LG, eKy