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Alt 13.04.2023, 13:31   #2
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Registriert seit: 07.02.2009
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Moin Al,

den Text finde ich richtig gut und eloquent geschrieben.

Ich weiß, dass du nicht so einen großen Wert auf die metrische Konstruktion legst, da du ja die Texte zum Teil auch vertonst, denn bei Vertonungen kann man die Silben auch anders aussprechen, aber erlaube mir trotzdem einen kleinen Vorschlag, weil ich es schade finde, dass hier bis auf zwei Stellen metrisch alles im Lot ist:

"Das Piepen dieser schwarzen Schwäne,
tief drin in meinem Schädeldach,
am Himmelszelt die erste Träne,
mich trudeln Seelentrümmer wach.

Vom Dans Makabre in Distanz,
erblindet meine alte Seele.
Die Nacht lebt auf und alle Clowns
rotieren um die schwarze Stélē.

Es klumpt in meinem Solar Plexus,
Die Stadt verglüht im Abendrot.
Ich steig in meinen alten Lexus
und rase direkt in den Tod.

Dann wach ich auf im Wellenschaum,
der Acheron ist sturmgewühlt.
Mein Blick fällt auf den Lebensbaum
der zwischen kalten Fliesen blüht.

In tiefer Wasserwelt gröhlt eine Nixe,
der Moritat Apocalypse."


In der letzten Zeile würde ich auch die Moritat in den Genitiv setzen, das klingt m. E. viel eleganter.


Gern gelesen und kommentiert...

Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald


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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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