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Alt 19.05.2015, 20:18   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi, Sy!

Was man nicht alles findet, wenn man sucht!

Keine Ahnung, warum niemand ein so schönes Gedicht kommentiert hat!

Ein paar Kleinigkeiten:

Das Dach der Dächer unsrer Welt, zwei Herzen schlagen,
nur Wellblechplatten unter uns, wir schaun nach oben,
das Licht am Himmel flammt und Nachtgedanken wagen, Hier fragt sich der Leser automatisch: Ja, WAS wagen sie denn? Das "wagen" sollte nicht allein stehen. Altern.: "tragen" - das kann allein stehen.
die Sterne fallen, Wünsche werden aufgehoben,

der Mond ist eine gelbe Sichel, Wolken fliehen
und Fledermäuse ziehen lautlos ihre Bahnen,
zwei Herzen flattern, andres Sein wird ausgeliehen,
vier Hände suchen Halt und sehnen Haut und ahnen, Kann man so nicht sagen: "und sehnen Haut" - es müsste heißen "und sehen sich nach Haut". Altern: "...suchen Halt, ersehnen Haut und ahnen,"

geheimnisvolles Wir im Dunkeln, doch alleine,
Unendlichkeit in dieser Nacht, und wir verweilen
im Augenblick, und alle Sterne werden Deine,
bis es geschieht und wir erdachte Küsse teilen.


Sehr gern gelesen!

LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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