Thema: Der Weise
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Alt 29.06.2018, 18:21   #6
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi WW!

Ein paar Kleinigkeiten:

Ein Weiser sitzt vor seinem Haus
und schaut nach allem Leben aus.
Er hofft, Lebendigkeit zu sehn
bei Menschen, die vorübergehn.

Doch was er sieht, erschüttert ihn:
Gestalten, die das Leben fliehn,
in sich gekehrt und grau und stumm,
nicht aufrecht, sondern klein und krumm.

Der Weise dreht sich trauernd weg -
kein einzig Dasein dient dem Zweck,
lebendig, froh und frei zu sein.
So bleibt das Leben leerer Schein.


Weise trauern nicht - sie nehmen die Welt, wie sie ist. Das ist weise.

S1Z2 - "hält Ausschau aus" wäre doppelt gemoppelt.

Die Reimworte von S1Z3,4 würde ich verkürzen, damit das ganze Gedicht durchgängig männliche Kadenz hat.

S2Z2 - so stilistisch schöner.

Gern gelesen!

LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
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