Schwarmsonett (Nicht geschüttelt)
Ich leb mein Leben ruhig und besonnen
und reise in der Welt nicht mehr umher.
Manch einer hält mich freilich für versponnen,
ich dichte nämlich, hobby-mäßig, sehr.
Ich hab damit für meinen Schwarm begonnen,
einst, gänzlich frei von jedem Lustbegehr,
denn kindlich waren damals noch die Wonnen,
platonisch war's, ich schwöre es, nicht mehr!
Nun mehren sich die abgeschiednen Jahre,
ich gehe stramm jetzt auf die achtzig zu.
Sind schütter auch schon längst die grauen Haare,
ich träume manchmal noch vom Rendez-vous.
Doch müssen wir das Treffen noch verschieben,
sie wohnt seit einger Zeit auf Wolke sieben.
Geändert von Friedhelm Götz (19.05.2015 um 20:36 Uhr)
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