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Alt 08.03.2009, 16:21   #4
Leier
gesperrte Senorissima
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Pfalz
Beiträge: 4.134
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Liebe Dana,

ich interpretiere den Inhalt ganz anders als d.k.P.



Die Abendstund hat wieder sich gedehnt,
seit Wochen schon bis weit nach Mitternacht.
Das Folienessen blieb im Kühlschrank stehn,
weil das Projekt dir alles abverlangt.
Dafür hast du den Rotwein dir gegönnt,
wenn alles steht, bist du ein großer Mann.
Mit diesem Traum fällst du wie tot ins Bett.

Der Wecker ruft! Es ist dein Tinnitus,
was du nicht merkst, du hast bereits geduscht.
Mit Zahncremeschaum spuckst du den Albtraum aus
und fast gejagt fliegst du die Stufen ab ( und wie gejagt fliegst Du die Trepp hinab?)
mit dem Termin im Kopf, genau um Acht.
Doch vor der Tür stoppt dich die Dunkelheit.
Du bist allein und endlich aufgewacht.

Die Treppe hoch ist erster Rückwärtsgang,
er zaubert dir ein Lächeln ins Gesicht,
weil du das Maß der Traurigkeit erkennst.
Wann hat zuletzt ein Freund nach dir gefragt,
wann hat der Mond den Weg dir ausgeleuchtet?
Dir wird bewusst, du hast so viel versäumt
für ein Projekt und einen großen Mann.


Ich sehe jemanden vor mir, der von einem Projekt schier aufgefressen, so daß für das "normale" Leben keine Zeit und keine Gedanken mehr übrig sind, bis dann doch irgendwann leicht die Erkenntnis aufblitzt, was es da an Versäumnissen gibt.
Und doch: Weiter, weiter - bis das Projekt unter Dach und Fach und jemand (ein Anderer?) ein großer Mann ist.
Aber ich kann auch danebenliegen.

Es liest sich sehr flüssig und fast wie gereimt, obwohl da keine Reime sind.

Lieben Gruß
von
cyparis

Geändert von Leier (09.03.2009 um 06:46 Uhr)
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