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Alt 04.03.2018, 13:24   #32
Felix
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Beiträge: 531
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Hallo Stefan,
bevor ich auf alle anderen Beiträge versuche zu antworten, erkläre ich Dir gern den von mir beschriebenen Fall:

Diesen Fall hätte ich mal gern etwas genauer erläutert. Eine 80-Jährige Witwe? Die muss etwa Mitte der 30er Jahre geboren sein, ihr Mann vermutlich ebenso. Aus welchem Grund sollte der nun in einem Gulag gelandet sein? Zur Zeit des Russlandfeldzuges war der Mann wahrscheinlich noch bei den Pimpfen.

Außerdem gibt es die DDR seit bald 30 Jahren nicht mehr. Wenn der Mann damals gestorben ist, dann hätte der doch schon 30 Jahre beerdigt sein müssen? Und wenn der erst kürzlich verstorben ist, dann kann das 30 Jahre später wohl kaum "an den Folgen" gelegen haben, sondern eher an Altersschwäche?

Eine achtzigjährige Witwe ist, wie Du richtig bemerkst, 1938 geboren. Ihr verstorbener Mann war 4 Jahre älter, also 1934 geboren. Mit 18 Jahren wurde er in der ehemaligen DDR (noch unverheiratet) im Jahr 1952 verhaftet, wegen Spionage zu 25 Jahren verurteilt und - was damals durchaus noch üblich war - an die Sowjetunion "ausgeliefert" und da in das Arbeitslager Workuta (es gab mehrere und wurden meist GULAG = Glavnoe Upravlenije Lagerej genannt, geschickt. Nach mehreren Jahren wurde er entlassen und hat End der 50er Jahre geheiratet. Die Haftbedingungen in Workuta muss ich nicht schildern, darüber gibt es hinreichende Informationen.
Diese Haftbedingungen machte aus dem Mann ein körperliches Wrack und wegen der Datenschutzbestimmungen kann ich weder Namen noch die Krankheitsgeschichte schildern. Aber auch hierüber gibt es zahlreiche Veröffentlichungen. An den Folgen der Haft ist der Mann vor wenigen Jahren gestorben. Die Stiftung "Ehemalige politische Häftlinge", eine bundesunmittelbare Stiftung, unterstützt sowohl unmittelbar Betroffene als auch deren Angehörige (Witwen, Kinder). Nebenbei bemerkt: Viele der seinerzeit von der DDR oder der Sowjetunion Verurteilte (oft war der pauschale und oft unbewiesene Tatvorwurf Spionage) sind durch die Sowjetunion bzw. Russland rehabilitiert). Den Hingerichteten hilft das natürlich nicht mehr, aber für die noch lebenden Hinterbliebenen ist das eine Erleichterung bei der Antragstellung auf staatliche Hilfen.
Ich hoffe, meine Erläuterung ist deutlich genug.
Felix.

Hallo thommi,

Zitat:
Zitat von Felix
Dazu zwei Bemerkungen: Einem polnischen König und u.a. Prinz Eugen, dem edlen Ritter, haben die Österreicher im 17. Jahrhundert zu verdanken, dass sie damals Teil des osmanischen Reiches wurden.
So so, Österreich war also im 17. Jh. ein Teil des Osmanischen Reiches und das hat es Eugen von Savoyen zu verdanken?
Hahahahahaha, ich lach mich schlapp. Wo hast du das denn her? Aus einem Fantasy-Roman?

dass es sich hier um einen Lapsus von mir handelt, müsste eigentlich klar sein. Selbstverständlich muss es heißen: "Einem polnischen König und u.a. Prinz Eugen, dem edlen Ritter, haben die Österreicher im 17. Jahrhundert zu verdanken, dass sie damals nicht Teil des osmanischen Reiches wurden.
Den Fehler habe ich korrigiert.
Felix

Geändert von Felix (04.03.2018 um 14:00 Uhr)
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