Thema: Mai
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Alt 03.05.2014, 14:29   #4
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi, Xenia!

Gut geschrieben, auch wenn ich im Sonett eindeutig durchgängig weibliche Kadenzen bevorzuge!

Ein paar kleine Tipps:

Zitat:
Zitat von Xenia Beitrag anzeigen
Der Mai beginnt die Erde zu begrünen,
es sprießt aus jedem Winkel schon hervor.
Die Winterlast fällt ab und der Humor
wird sich im hellen Sonnenschein erkühnen. Hier würde stilistisch wie inhaltlich ein "will" eingangs der Zeile besser anmuten.

Der Mai bringt allen Lebewesen Glück,
er ist der Monat wo in großen Scharen Gehört da nicht ein Komma nach "Monat"?
sich alle Liebespaare fröhlich paaren,
er bringt das Leben ihnen nun zurück.

Ein Jahr ist wie ein Leben und erglüht
im Mai zur Reife und zu voller Pracht,
weil ihm der Sonnenschein dort wieder lacht.

Tief innen aber weiß es im Gemüt
ein jeder, dass einst Jahr und Mensch verblüht. Jahr und Mensch sind zusammen Plural, daher müsste es "verblühen" heißen. Alternative: "Tief drinnen weiß ein jegliches Gemüt,//dass jeder Mensch mit jedem Jahr verblüht."
Verschont wird niemand von der Schicksalsmacht. Klarer formuliert: "vor" der Schicksalsmacht.
Sehr gern gelesen und beklugfummelt!

LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
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Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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