Thema: Die Münze
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Alt 02.02.2014, 08:21   #8
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Hi Chavi,

mit Kindern ist gut Geschäft zu machen, wenn man sie richtig ensetzt.

Das funktioniert ganz prima, wenn man sie öffentlich präsentiert, um an das Mitgefühl der Menschen zu appellieren.
Wie schnell ist man geneigt, einem armen zerlumpten und frierenden Kind ein paar Münzen zu schenken, deren Abgabe einem selbst nicht weh tut.
Und das Schlimme dabei ist, du weißt niemals, ob dies nur ein Fake ist oder aus echter Armut heraus geschieht.
In manchen Städten lässt sich damit sicher viel Geld verdienen.

Viele Kinder haben es sehr schwer, auch in Deutschland, man glaubt gar nicht, wieviel persönliche Not und Elend es hier gibt.
Und das ist ja nicht eigentlich die Armut, sondern eben das, was du hier in deinem Text beschrieben hast, dieser Missbrauch seitens der Eltern und Verwandten, um an noch mehr Geld zu kommen, denn wenn wir mal ehrlich sind, gibt es hier ja doch für die allermeisten Menschen eine Grundsicherung.
Natürlich bedeutet dies ein Leben am Existenzminimum, doch ist das oft viel mehr, als es in anderen Ländern üblich ist.
Dazu kommt die Möglichkeit für die Bildung der Kinder, damit diese irgendwann ein eigenverantwortliches Leben führen können.
Doch diesen Kindern wird diese Möglichkeit genommen, denn sie werden von ihren Eltern in einen Teufelskreis gesteckt, aus dem es kein Entkommen gibt.
Wie auch?

Und der brave und biedere Kirchenmann beruhigt sein Gewissen gerne mal mit einer kleinen Spende, so wie es auch die anderen Spießbürger machen.
Man fühlt sich ja wesentlich besser nach einer solch guten Tat und kann dann beruhigt seines Weges ziehen. Man hat ja was getan...

Ja, sehr aufrüttelnd und ernüchternd kommt dieser Text im Stammtisch hier daher.


In diesem Sinne gerne gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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