Thema: Warum?
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Alt 11.10.2010, 21:58   #2
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Hallo Pedro,

das ist eine krasse Geschichte, in der man die Realität ahnen kann, die irgendwo auf der Welt tatsächlich so abläuft.

Die Frage nach dem "Warum" kann ich auch nicht beantworten.
Vielleicht könnte man sagen, daß eine grundlegende große Veränderung immer ihre Opfer einfordert.
Wenn es um Geld und Macht geht, sind manche Menschen bereit, alles dafür zu tun, um dies zu erhalten und andere sind genau so unerbittlich, jene Erstgenannten zu bekämpfen.
Da braucht es Vorreiter, die in der ersten Linie stehen.
Leider ist dies auch meist die Schusslinie...

Eine Anmerkung möchte ich noch dalassen:

Deine Geschichte ist, wie immer, interessant für den Leser.
Du hast wirklich gute Ideen, die es wert sind, zu Papier gebracht zu werden.

Was mich ein wenig störte, ist ein Teil deiner Satzgestaltung.

Ich will dir mal ein paar Beispielsätze hierhin kopieren.


Zitat:
Da steigen morgens Kinder in den Schulbus, kommen am Nachmittag zurück, fahren Leute zur Arbeit, gehen Frauen zum Einkaufen.

Die Frau fällt hin, er dreht sich um, schießt den Scheinwerfer aus, es ist dunkel, nur die Straßenbeleuchtung taucht alles in Dämmerlicht.

Nach dem Schuss sind die Polizisten ins Haus gelaufen, rufen Verstärkung, wissen nicht, wie viele noch im Garten sind, wollen nichts riskieren.

Sie beginnt zu zittern, keucht noch einmal, rote Blasen kommen aus ihrem Mund, ihr Kopf fällt zurück, sie ist tot.

Gestorben, wofür, für wen, warum? Er glaubte, es einmal zu wissen, jetzt weiß er es nicht mehr, lehnt ihren Kopf an einen Baum, streichelt noch einmal ihr Gesicht. Er springt an der Mauer empor, kann sich an den Glasscherben hoch ziehen.

(kleines Beispiel: Gestorben, wofür, für wen, warum? Irgendwann einmal glaubte es zu wissen, doch jetzt weiß er nichts mehr. Behutsam lehnt er ihren Kopf an einen Baum und streichelt ihr noch einmal über das Gesicht, bevor er an der Mauer empor springt, um sich an den Glasscherben hochzuziehen.
Wenn du dir diese Sätze einmal hintereinander laut vorliest, dann weißt du, was ich meine.
Es klingt wie eine Aufzählung, eine leblose Aneinanderreihung von verketteten Geschehnissen.
Es ist quasi wie durch einen Zeitraffer beschrieben. Dabei sollte die Geschichte, die in der Gegenwart geschrieben ist, den Leser unmittelbarer an den Geschehnissen teilhaben lassen.
Das muss etwas fließender kommen.

Ich hoffe, du bist mir wegen dieser Kritik nicht böse, aber als Leser deiner Geschichten möchte ich dir auch mein ehrliches Bild übermitteln.

Fazit: Die Idee ist gut, die Ausführung an einigen Stellen weniger. Aus dem Stoff ließe sich mehr herausholen.


Gerne gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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