Gedichte-Eiland

Erich Kykal · 31.01.2014, 19:27

Gewiss, ich weiß, wovon die Menschen träumen,
begreife wohl ihr Wünschen und Erflehen,
kann tief in ihre Seufzerseelen sehen
und Bilder dort, die sie bei Tag versäumen.

Ich weiß die Nacht, in die sie alles räumen,
was sie nicht fassen oder kaum verstehen,
davor sie scheuen mit dem Blick von Rehen,
die sich vor Wolfsgebissen wehrlos bäumen.

Doch niemand fragte je, was ich empfände,
dem ewig sie ihr Sehnen anvertrauten,
das aus dem Käfig ihrer klammen Hände

ihr wahres Wesen, das sie niemals schauten,
mir blindlings hingab bis an jedes Ende
und alle Morgen, die dem Leben grauten.

31.01.2014, 19:27	#1
Erich Kykal TENEBRAE Registriert seit: 18.02.2009 Ort: Österreich Beiträge: 8.570	Der Sandmann erzählt Gewiss, ich weiß, wovon die Menschen träumen, begreife wohl ihr Wünschen und Erflehen, kann tief in ihre Seufzerseelen sehen und Bilder dort, die sie bei Tag versäumen. Ich weiß die Nacht, in die sie alles räumen, was sie nicht fassen oder kaum verstehen, davor sie scheuen mit dem Blick von Rehen, die sich vor Wolfsgebissen wehrlos bäumen. Doch niemand fragte je, was ich empfände, dem ewig sie ihr Sehnen anvertrauten, das aus dem Käfig ihrer klammen Hände ihr wahres Wesen, das sie niemals schauten, mir blindlings hingab bis an jedes Ende und alle Morgen, die dem Leben grauten. __________________ Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (31.01.2014 um 20:26 Uhr)