Hi, Chavi!
Es ist eines von jenen Gedichten, die ich einfach irgendwie beginne, bloß mit einer wohlklingenden Zeile, einer interessanten Einstiegsphrase. Da habe ich noch keine Ahnung, wo die Reise hingeht. Während des Weiterdichtens kristallisiert sich dann erst eine vage Idee, sodann ein immer ausgefeilterer roter Faden heraus, an dem ich mich durch die Zeilen hangele. Die Idee mit dem Sandmann kam mir hier erst am Ende des 2. Quartetts. Davor hatte ich vage daran gedacht, die Sache autobiografisch zu gestalten, oder jemanden sprechen zu lassen, der mit den Träumen und Wünschen der Menschen Geschäfte macht und/oder sie übel ausbeutet. Keine Ahnung also, was mein Hirn da beim Dichten so macht, aber so funktioniert das bei mir.
Ich dachte mir, so ein Sandmann - wenn es ihn denn gäbe - wäre ja dann nicht nur für unschuldige Kinderträume zuständig, sondern auch für die wesentlich "saftigeren" Traumfantasien der Erwachsenen. Dabei kann man sich allerdings rasch mal wie ein Abfalleimer für seltsame bis abartige menschliche Seelenbedürfnisse fühlen - wie ein Polizeipsychologe oder Profiler, der im Zuge der Ermittlungen einmal zu oft versucht, sich in die Gedankenwelt eines Kindermörders oder eines sadistischen Vergewaltigers zu versetzen!
Und dann fragt man sich eben: Und wer betreut den Betreuer?
Vielen Dank für deine lieben Worte!
LG, eKy