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Alt 25.12.2011, 20:14   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
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Standard An die Dichter

Sagt, wo seid ihr, Dichter, Zeitgenossen!?
Stille ragt zu lang schon in die Seiten,
wo so hehr, so frei Gedanken sprossen,
um des Wortes Schönheit zu verbreiten!

Sagt, was tut ihr, Dichter, Zeitgenossen!?
Habt ihr nichts mehr irgend auszusagen,
das, wie Öl, in leisen Brand gegossen,
brausend lodert wie ein Flammenragen?

Sagt, wer seid ihr, Dichter, Zeitgenossen!?
Tanzt die Feder oder schweigt sie schon?
Oder hat wie mich euch lang verdrossen
kalter Zeiten Widersinn und Hohn?

Sagt, wo seid ihr, Dichter, Zeitgenossen!?
Gebt mir Antwort oder gebt mich frei!
Aller Welt war ich einst aufgeschlossen -
doch zu lang schon bin ich nur "dabei"...
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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