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Alt 28.12.2011, 11:39   #7
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Da bin ich voll und ganz bei dir, wüstenvogel!

Ich halte nichts von "Strukturprosa", wie ich moderne Lyrik gerne nenne - das Wort "Lyrik" ist nämlich - mit sehr wenigen Ausnahmen - zu gut für solch "Abgetropftes", wie ich meine!

Hier wird Banales zur hohen Kunst stilisiert, somit kann und darf JEDER ein Dichter sein und sich so nennen, der die Frechheit hat, seinen zerebralen Auswurf als "hohe Kunst" zu deklarieren! WER möchte es anhand hirnverwixter Literaturkritiker und literarischer Modejunkies, die dieses Gerotze auch noch hochjubeln, noch wagen, diesen Ausverkauf der Sprache, diese Vergewaltigung des Schönen kritisch laut zu hinterfragen!?
Und vor allem - WER würde zuhören!?
Da Lyrik an und für sich ohnehin nur noch ein Nischendasein führt und nur noch eine marginale Anzahl von Verfechtern hat, geht dieser bedauerliche Kulturgutverfall praktisch lautlos vonstatten. Nach einer Stunde foltertauglichen TVs mit Proletendeutsch (Auch "Containerdeutsch" genannt...) und/oder "Kanakisch" (so wird es unhöflicherweise bezeichnet - isch bün gain Rassyst, voll äscht, Alda, ey...) ist man ja sogar für den Schmonzes a la "Verse libre" empfänglich! Trauriges Land!
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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