Thema: Petry Heil!
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Alt 20.12.2015, 18:45   #3
wolo von thurland
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Hallo Erich Kykal, Bodo Neumann

Das erste Missverständnis entsteht schon beim Titel: Wenn ich Petry google, kommt rasch Frauke Petry, welche den unsäglichen Höcke kritisiert hat. Heil Petry kann man nun sehr verschieden interpretieren...

Zur Sonettform gibt es wohl einige mathematisch-ästhetische Aspekte, die sie einfach faszinierend machen.
Dazu gehört sicher auch, dass die "Dichte" erhöht wird dadurch, dass Strophe 3 und 4 komprimiert werden auf nur noch zwei mal drei statt zwei mal vier Zeilen.
Entsprechen müsste dort auch eine Verdichtung des Inhalts kommen, was ich jetzt in diesem Sonett nicht unbedingt erkennen kann. Das gewählte Reimschema trägt da auch nicht gerade dazu bei. Es plätschert da sprachlich und inhaltlich ein wenig vor sich hin, bevor es in einer saftig-deftigen "Verfluchung" als Concllusion endet.
In Strophen 1 und 2 wird ein edler Teppich ausgelegt, der anschliessend etwas ausfranst.
Darum würde ich keineswegs sagen, die Sonettform sei hier fehl am Platz (Ich bin auch kein Anhänger einer strikten These-Antithese-Synthese-Lehre). Aber nach Strophe zweio fällt das Ding einfach zusammen für meinen Geschmack. (Wird sogar auf eine Weise theatralisch, welche schmunzeln macht und eine Frage wie die Bodos provoziert: Wer liest das? Hilft das?)
Der Forendichter schreibt für sich, nicht für ein Publikum. Oder allenfalls für jenes Publikum, von dem er weiss, dass es ihn liest und seiner sprachlichen Kunststückchen wegen liebt. Deshalb ist die ganze Überlegung Bodos eigentlich obsolet und für die Katz.
Wir können uns einfach an einer weiteren Superleistung von Erich Kykal ergötzen und, von mir aus, darüber reden, was an seinem Sonett formal und stilistisch möglicherweise doch nicht so super ist.
Aber Sonett ist schön, kann alles, kann jedem Publikum gesungen werden.
Schönen Abend
wolo
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