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Alt 29.08.2012, 10:11   #3
Hans Beislschmidt
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Hey Walter,
vielen Dank für Kommentar und Gedanken.
Das Werk zeigt die drei Stufen der Demenz. Es beginnt ganz unscheinbar, gewinnt aber im Verlauf deutlich an Geschwindigkeit, vor allem in der Phase des Verlustes der eigenen Persönlichkeit. Selbst das Schlucken wird irgendwann verlernt und durch eine Magensonde ersetzt, wie du richtig geschrieben hast.
Dr. Alzheimer, der als erstes die berühmte Patientin „Auguste Deter“ behandelt und dokumentiert hatte, stellte bei der Obduktion fest, dass ein Fünftel des Gehirns geschrumpft war. In den 20ger Jahren hielt Alzheimer zahlreiche Vorträge mit dem Titel: - Krankheit des Vergessens – nur interessierte sich zum damaligen Zeitpunkt niemand für die Krankheit, die später nach ihm benannt wurde.
In der Pflege, wie auch in der Betreuung von Demenzkranken hat sich einiges getan in den letzten Jahren. Dass Demenzkranke am Bett fixiert werden, ist heute nur durch eine richterliche Verfügung und ärztliche Gutachten möglich. Auch medikamentöse Ruhigstellung ist nur in Ausnahmefällen bei Schmerzpatienten oder in der Palliativ Pflege erlaubt.
Wenn dein Schwiegervater nach so vielen Jahren der Erkrankung noch entsprechend mobil ist, zeigt, dass er in guten Händen ist. Man kann sehr viel tun bei basaler Stimulation, um die Krankheit „erträglicher“ zu machen und den Verlauf zu verlangsamen. Aufhalten kann man sie nicht, wie wir wissen. Bei allen Hiobsbotschaften sollte man berücksichtigen, dass „nur“ 15% der Alten über 65 an Demenz erkranken aber auch das ergibt in der Summe ein paar Millionen im Jahr 2025. Es wird ein großes Problem auf unsere Gesellschaft zukommen.
Gruß vom Hans
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chorch chorch
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