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Alt 01.11.2009, 11:29   #1
Chavali
ADäquat
 
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Registriert seit: 07.02.2009
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Standard Entliebung oder der Anfang vom Ende



Mach das Licht aus! brüllte er mir von weitem zu.
Ich hatte die Hoflampe angezündet, die weit übers Feld strahlte.
Ich erschrak, denn die Stimme kam ganz unvermittelt aus der Dunkelheit auf mich zu.
Das Kind in mir - ich war knapp im dritten Monat - ob es meinen Schrecken schon mitbekam?
Dieser Mann machte mich noch wahnsinnig.
Diese Alleingänge!
Konnte er sich nicht denken, dass ich mir Sorgen um ihn, um uns, machte?
Er kam näher und schimpfte weiter. Ich war wie vor den Kopf geschlagen.
Dachte er nicht an das Kind, an sein Kind?
Soviel Rücksichtslosigkeit hatte ich ihm nicht zugetraut und ich war maßlos enttäuscht.
Was hatte er da draußen am Waldrand gesucht und was hatte sein bester Kumpel damit zu tun, der hinter ihm auftauchte?
Das konnten doch nur krumme Geschäfte sein.
Aber diese Kälte, mit der er mich anschaute!

Stumm drehte ich mich um und ging ins Haus zurück.
Mitternacht war lang vorbei.
Lass das Kind abtreiben, sagte er.
Wenn du es nicht tust, fahre ich wieder mit Uwe ans Schwarze Meer.

Im August fuhr ich zu meinen Eltern.






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Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

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Geändert von Chavali (03.11.2009 um 05:54 Uhr)
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