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Alt 30.10.2011, 06:59   #7
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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hallo walther,
leider werde ich die im gedicht verewigte harfenspielerin kaum finden:
ursprünglich wä es nämlich eine gitarristin, die jene faszination bei mir auslöste - in meiner phantasie wechselte sie aber plötzlich das instrument....

das tat der intenssität meine sinneren bildes aber keinen abbruch.
es freut mich, dass ich auch dich hinreißen konnte!



hallo stimme der zeit,
die ausführlichkeit deiner kommentare ist immer beachtlich!
(das ist eine leistung, die diesem forum zugute kommt und daher von mir zuallerst einmal bedankt wird!)
melodie zu finden, dort, wo es um musik geht, sollte möglich sein -
wie ich schon bei walther erklärte, hat ein musikalischer abend dieses gedicht angeregt.
das von dir angesprochene "niemals" habe ich wirklich erst später eingefügt, weil mir dort klanglich etwas fehlte. allerdings betone ich es beim sprechen auf der zweiten silbe: Niemals ( somit fügt es sich für mich klanglich besser in das ganze. ich weiß schon ( weil ichs jetzt nachgelesen habe), dass es im duden und im österreichischen wörterbuch anders steht. trotzdem höre ich es an dieser stelle mit der betonung auf der zweiten silbe:
anders ergeht es mir bei "sag niemals nie!" dort höre ich die betonung auf silbe eins.......:confused.
kann es sein, dass dieses wort ein bisschen changiert, betonungsmäßig?
woher kommt dieses gefühl bei mir?

einfacher ist die erklärung bei "kein himmlische fanfare":
ach gott - hier hab ich ein "e" vergessen....
wird sofort nachgeliefert.

ja, musik ist eine himmelsmacht: sie kann uns mitreißen, betören, ausdrücken, was mit worten kaum fassbar ist.
ich hatte einige mühen beim schreiben des gedichtes, einen rahmen zu finden, in dem sich eine ähnliche wirkung entfalten kann wie am abend zuvor, als mich die töne schier umwarfen.



hallo chavali,
es freut mich , das du auch im konzertsaal warst.
lass uns schweigen und gemeinsam der musik lauschen!



liebe dana,
um deine neugier zu befriedigen: nein, ich spiele nicht harfe.
manchmal spiele ich die erste oder zweite geige, manchmal gehe ich flöten und hin und wieder pfeife ich sogar auf dem letzten loch.....
nö, jetzt mal im ernst: außer ein paar begleitakkorden auf der gitarre kriege ich selber nichts zustande -
daher fasziniert es mich ja, das manche leute ihre finger immer genau dahin kriegen, wo sie hinsollen.
( ich weiß, wie widerspenstig diese dinger sind!)

aber als einer, der selber (früher) viel gesungen hat, ist mir das musik machen, musik vermitteln nicht ganz fremd - in irgendeiner weise muss man mit ihr verschmelzen, in ihr aufgehen, damit der funke zum publikum überspringt. man muss diese musik nicht spielen - man muss sie sein!
nun habe ich da also jemanden getroffen, der seine musik "ist" - und das lebt sich mit dem ganzen wesen!
der körper selber wird zum instrument des klingesns das sich eines weiteren instrumentes nur bedient.

was dann die kunst ausmacht ist, dass schwiriges so dargebacht wird, als wäre es "ganz leicht".
in wahrheit steckt eine menge training und zähes, konsequentes üben dahinter.
und dennoch darf die leidenschaft nicht verloren gehen. sie ist der motor, der das ganze vorantreibt.
technisches können ohne leidenschaft wirkt kalt.
leidenschaft ohne handwerkliches können wirkt unbehoölfen oder unausgereift.

unsere bewunderung setzt dann ein, wenn beides zusammengefunden hat.
ja, und dann mächte vielleicht der eine oder andere schreiberling die ganze angelegenheit noch in worte fassen...
kunst will gespiegelt werden.

dann lass uns mal so richtig "aufgeigen"!


guten morgen explosion,
es freut mich, dass du dich (können wir hier beim arbeits - du bleiben?) nun auch vor den vorhang gewagt hast, um deinen gedankenreichtum mit allen zu teilen!
ganz leise höre ich da doch einen gewissen ärger zwische den zeilen heraus - oder vielleicht nur den (nicht ganz laut ausgesprochenen wunsch: von dir möchte ich etwas noch besser haben!)
als lehrerin kenne dieses gefühl: das wünscht man sich hin und wieder von den besonders guten schülern.

als höre ich jetzt mal aufmerksam zu, denn es kann nie schaden, bewusst hinzuhören.
dass mir eine gewisse flüchtigkeit unterstellt wird - nun ja, mag sein - zumindest bin ich jemand, der(meist) sehr rasch dichtet, weil bei ihm das schreiben voll mit der emotion geht.
die lässt sich nicht unbedingt immer in starre regeln zwängen.
manchmal zähle ich danch silben, manchmal nicht.
was dieses gedicht anbetrifft, kann ich mir daher keine flüchtigkeit vorwerfen, weil es zufällig eines jener gedichte war, an denen ich länger gesessen habe. länger deshalb, weil die stimmung, die ich erzeugen wollte, gar nicht so leicht einzufangen war.
was aber zutriftt ist, dass mir beim schreiben selber häufig tippfehler unterlaufen (siehe "kein"), die ich trotz mehrmaligem surchlesen nicht mehr selber entdecke.
aus gutem grunde haben daher namhafte autoren auch noch einen lektor ( bzw. ein ganzes lektorat ) hinter sich, die korrektur lesen.
(wie oft man korrektur lesen muss und dann immer noch was findet, habe ich beim erstellen meines ersten buches hautnah erfahren - es ist sagenhaft, was man selbst nach dem siebten durchgang noch findet).

ich ziehe es dann vor, es irgndwann einmal auch gut sein zu lassen.

interessant finde ich den einwand der semantischen doppelung von "fast" und "könnten".
ich bin ein paar schritte zurückgetreten und habs mir druch den kopf gehen lassen.
die argumetation erscheint mir stimmung, daher verkürze ich diese zeile um diese "fast so" ( weil es an dieser stelle unnötig ist)

ein kleines detail ist daran aber trotzdem spannend:
es dürfte sich bei dieser gedoppelte formulierung um eine art "semantischen fingerprint" handeln - eine eigentümlichkeit des autors, bedingt vielleicht durch gewisse regionale gepflogenheiten.
wir sprechen hier deutsch - aber deutsch wird nicht im gesamten deutschen sprachraum gleichermaßen gehandhabt. auch von schreiber zu schreiber gibt es markante unterschiede.

hab unlängst ein interesantes buch zu dem thema "sprachprofiling" gelesen: raimund h. drommel: "der code des bösen". der autor berichtet hier über seine herangehensweise bezüglich urheberschaftsfeststellung

allein aus dem von mir markierten textabschnitt würde herr drommel einige indizien bezüglich des autors sammeln: das weggelassen "ich", das wörtchen "bezüglich" ( hier schon weider verwendet), die kleinschreibung, ob man etwas in gänsefüßchen setzt oder nicht. es wird gezählt und aufgelistet , mit anderen texten verglichen, danach die urheberschaft in warten von wahrscheinlichkeit zugeordnet.
(herr drommel würde jetzt wahrscheinlich noch anfügen: der autor schweift von eigentlichne thema ab - ist aber zu vielfältigen reflexionenn auf der metaebene fähig - auch wieder ein textmerkmal)

tja, wo war ich jetzt?
der "verdrehte satz" ( darin ein Zauber wirken kann: Musik!)
ich weiß nicht genau, was die "verdrehte" wirkung auslöst - vielleicht liegt es an dem wörtchen "darin".
das ist möglicherweise ein wenig altertümlich...
explosion hat eine fülle von vorschlägen gebracht ( danke dafür) -
on die tatsächlich besser sind, kann ich nicht sagen.
mit "und" möchte ich aber keine zeile beginnen, somit fallen vorschlag a) und c) weg
"entfesselt" gefielen mir als wort gut, doch "wahrer zauber" ? - im gegensatz wozu? gibt es denn auch "unwahren" zauber? das klingt als adjektiv matt, wie ein füllsel.
ich werds noch überbrüten. erstmal danke für den hinweis.

auch ein "immer" übernehme ich, zwecks vergleichmäßigung der zeilenlänge.

keine sorge, werte explosion - gerade du lässt es an höflichkeit und nettiquette nicht mangeln!
und jetzt lass ichs mal fürs erste (bin erschöpft)
vielleicht feilen wir später noch weiter daran?

liebe grüße an alle leser und kommentatoren!
larin
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich!

Geändert von a.c.larin (30.10.2011 um 07:51 Uhr)
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