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Alt 24.01.2010, 13:13   #2
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Moin Corazon,

ich kann das aus Gründen des Artenschutzes durchaus nachvollziehen, jedoch hast du einige Aspekte außer Acht lassen.

Nun will ich nicht als Besserwisser da stehen, aber Spermien sind nach allgemeiner Definition keine Kleinstlebewesen, sondern lediglich zu eigener Bewegung fähige männliche Keimzellen, also sogenannte Gameten.
Aber greifen wir deinen Gedanken mal auf und nehmen wir zusätzlich an, daß es sich um Kleinstlebewesen handeln könnte.

Es liegt schon eine gewisse Tragik in der Existenz von Spermien, denn nur die wenigstens schaffen es tatsächlich, ihrer Bestimmung gerecht zu werden und so quasi zu überleben.

Aber woran liegt das?

Ein paar Gründe hast du schon angeführt, z.B. den Oralverkehr.
Das ist natürlich ein großes Problem und ich kann dir nur raten, daß Übel an der Wurzel zu packen (), und direkt vor Ort mit deinem Aufruf tätig zu werden.
Du könntest vielleicht an das Gewissen deiner Freundin appellieren, sich bitte nicht so verantwortungslos diesen armen Kreaturen gegenüber zu verhalten (aber bitte nur bei deiner Freundin, nicht bei meiner, ok?).

Eine andere Sache aber ist die Menge der produzierten Spermien.
Es gibt da die sogenannte Spermienkonkurrenz.
Diese niedlichen Wesen sind sich nämlich untereinander überhaupt nicht grün und entwickeln gewisse Strategien, konkurrierende Kollegen einfach auszuschalten.

Bei menschlichen Männchen ist es nämlich so, daß diese nicht nur befruchtungsfähige Spermien entwickeln, sondern bewegungsunfähige, die nur eine Aufgabe besitzen, nämlich sich in den Schleimhäuten festzusetzen und so den Weg für andere Spermien zu blockieren, so daß diese schlechter oder gar nicht zur Befruchtung in die Eizelle gelangen können.
Diese sogenannten Killerspermien suchen dann gezielt nach Fremdspermien, deren Oberflächenstruktur nicht der eigenen entspricht, und töten diese chemisch ab.

Die Spermienkonkurrenz lässt sich nur vermeiden, indem die Männchen versuchen, den sexuellen Zugang zu ihren Weibchen so effizient wie möglich zu kontrollieren.

Leider sind alle meine Versuche, diese putzigen und netten Artgenossen artgerecht zu halten, kläglich gescheitert.

Spätestens nach zwei Wochen musste ich feststellen, daß es fast unmöglich ist, 14 x 300 Millionen dieser Gesellen zu ernähren und ihnen ein angenehmes Leben zu ermöglichen.

Leider kann ich mir auch keinen entsprechenden Swimming-Pool leisten, denn ein meiner Produktion angemessenes Becken würde ganz schön ins Geld reißen.

Da bin ich dann schon für die humanere Lösung dieses Problems, ab ins Zewa und den schnellen und schmerzlosen Tod durch Ertränken.
Auch der Sturz in die Salzsäure bedeutet ein kurzes und qualfreies Ende.

Für die rektale Entsorgung habe ich persönlich aber auch nichts übrig.
Das bedeutet schließlich nur eine unnötige Zeitverzögerung und damit eine Verlängerung der Qualen, denn so landen sie ja auch schließlich wieder im Klo.
Dann schon lieber die Zewa- oder Tempovariante.
Das zieht dann auch direkt runter.


Die Dressur dieser kleinen Biester ist mir allerdings noch nicht gelungen.
Das lag unter anderem daran, daß Anton, Otto, Willy, Karl usw. immer nur drei Gedanken im kleinen Köpfchen hatten: Ei, Ei, Ei.

Außerdem wurden sie stets durch Luzifer, mein Killerspermium (s.o.), aufgehetzt, welches meine Autorität in unangebrachter Art und Weise immer wieder untergräbt.

Aber ich schwöre, daß ich normalerweise sehr sorgsam mit ihnen umgehe, und sie zu 99% erst einmal dorthin verbringe, wo auch ich mich als Spermium am wohlsten fühlen würde.

Daß sie dabei verarscht werden, muss man ihnen ja nicht sagen...


Einige wenige hatten aber auch Erfolg...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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