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Alt 19.01.2016, 10:55   #2
Agneta
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Lieber Erich,
da ich in den letzten Tagen wenig Zeit hatte, brauchte ich eine Weile, dies zu kommentieren. Wieder was gelernt : mit der Geste. Wusste ich nicht. Verstärkt aber das Gefühl, dass es sich hier um bodenlose Verachtung handelt.
Die Gründe dafür hast du versucht, in deinem Kommentar aufzuarbeiten. Ich stimme dir zu.
Je ärmer ein Volk ist, desto gläubiger wird es, aber: warum muss das mit Gewalt einhergehen?
Brasilien ruft ja auch nicht zum Religionskrieg auf und das Volk dort ist verdammt arm.
Der Minderwertigkeitskomplex kann höchstens von den Führern ausgehen. Meiner Meinung nach geht es NUR um Macht. Jede Gruppe, die sich elitär fühlen will ( die Führer wegen Macht, die Schäfchen, die hinterhertrotten aus Lebensfrust), zeigt Gewalt. Im Übrigen äussert die sich auch gegen die eigenen Mitglieder, absoluter Gehorsam wird erwartet.

Sieh das moderne Scientology, die einen "gesellschaftlichen Unterwanderungskrieg "führt. Ungesehen, unbemerkt ohne Waffen.
Jede popelige Sekte arbeitet so.
Dir Mitglieder sind weniger geachtet als sie es je in der Gesellschaft waren, die sie bekämpfen. Sie merken es aber nicht, weil sie sich zu den Erlauchten zählen. Das ist das System, mit dem in religiösen Gruppen gearbeitet wird.

Die Machtvorrangsstellung der Oberen gewährt ihnen jedes Recht, was sich eben auch sexuell äussert. Entweder in Gruppensex ( was man dann freie Liebe nennt und wo Frauen nur benutzt werden) oder dem Gegenteil, dem Tabuisieren von Sex, was zu Missbrauch von Kindern oder Frauen führt.
Interessant ist, dass es immer die Frauen sind, auch in Kriegen, wenn vergewaltigt wird, um dem Gegner noch die letzte Würde zu nehmen.
Religion arbeitet mit demselben Modus der Unterdrückung von Frauen.

Religion ist von Menschen gemacht, von Menschen, die Macht haben wollen.
Riten und Gebräuche sind instrumentalisiert und automatisiert.
Ich glaube an Gott , ja, aber die Kirche habe ich hinter mit gelassen.
Wie schwer mir das fiel, habe ich in einem Sonettenkranz verarbeitet und heute?
Mir ist es wichtig, dass mein Enkel getauft wird. Obwohl es eigentlich nicht mehr als die " die Aufnahme in die Gemeinschaft dieser religiösen Gruppe ist", von der ich mich selbst verabschiedet habe. Eigentlich irre, oder?
Wie schwer es also ist, loszulassen von alten Prägungen, sehe ich also an mir selbst.
Obwohl ich sehe es nun so: Die Taufe als spezielles Ritual , das das Kind noch einmal besonders unter Gottes Schutz stellt. Da wir zu keiner Gemeinde mehr gehören, wird es freikirchlich getauft werden.
LG von Agneta

Geändert von Agneta (19.01.2016 um 11:03 Uhr)
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