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Alt 13.11.2011, 19:03   #2
Stimme der Zeit
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Guten Abend, Cebrail,

das freut mich richtig, dass du auch "mitdichtest". Jetzt haben wir bereits 4 völlig verschiedene Gedichte, die alle den Titel "Rabenschwarz" tragen. Ich finde es großartig zu lesen, wie unterschiedlich unsere "Stile" und unsere Intentionen sind.

Zitat:
In dieser Nacht schwingt Cellostrich
in seinem Beben atme ich
EIN, was still einst stand,
als Zeiger von mir abgewandt
Bis hierher kann ich sehr gut "folgen", das "EIN-atmen" ist sehr ausdrucksstark. Der "Cellostrich bebt", daraus lese ich die "Macht der Musik", die Befreiung von einstigem Stillstand ermöglicht. Der "vom LI abgewandte Zeiger" deutet für mich darauf hin, dass sich dem LI selbst die "Zeit" nicht "zuwendete".

Und jetzt gebe ich frei und offen zu, dass mir diese beiden Verse nicht klar sind:

Zitat:
sich nach Dunkelziffern bückten,
die Erinnerung zerpflückten,
Im Zusammenhang mit "als Zeiger von mir abgewandt" kann ich (indem ich meine Fantasie "weit" ausdehne) raten, was gemeint sein könnte. Ein "(Uhr)Zeiger" kann sich nicht bücken. Also ist mit Zeiger etwas ganz anderes gemeint? Ich rate: "Zeiger" als "richtungsweisende Menschen"? Oder Menschen, die mit "Fingern auf das LI zeigten" bzw. ihn/sie verrieten?

Auf Letzteres kam ich durch die nächsten beiden Verse:

Zitat:
als ob es keine Zeit mehr gäbe
zerstreuter Blick durch Gitterstäbe
Ist das LI ein "tatsächlicher" Gefangener, oder nur im "übertragenen" Sinn? Ich bekomme irgendwie kein "klares Bild", aber daran bin ich schuld, wahrscheinlich stehe ich heute Abend "geistig auf dem Schlauch".

Zitat:
und stumm dreht meine Welt um mich
einzig erfüllt vom Bogenstrich.
Müsste es hier nicht eigentlich: "und stumm dreht sich meine Welt um mich" heißen?

"einzig erfüllt vom Bogenstrich", der letzte Vers gefällt mir. Ich "tauche" beim Musikhören auch immer völlig ab, deshalb kann ich beim Dichten nebenher keine Musik hören - beim Gedichte schreiben "tauche" ich auch unter, beides gleichzeitig geht also überhaupt nicht ...

Ich kann nur sagen, es ist ein Gedicht, das mir "gefallen möchte", aber ich komme nicht "ganz dahinter". Es würde mich sehr freuen, wenn du mir als Autor da "auf die Sprünge" helfen könntest. Irgendwie bin ich gerade etwas "blockiert".

Trotzdem gerne gelesen und kommentiert!

Liebe Grüße

Stimme
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