Zitat:
Zitat von Chavali
Die Sonne schien an Nebeltagen,
als Schnee und Firn das Feld besiegte,
wir wagten kaum das Wort zu fragen:
Doch sag mir, ob es Liebe ist.
Wir wollten etwas Großes wagen,
alsdann Vergangenes versiegte,
die alte Fron nicht mehr ertragen:
Dann sag mir, ob es Liebe ist.
Dem Fühlen niemals mehr entsagen,
als Hand in Hand sich zärtlich schmiegte,
wenn wir so selig beieinander lagen:
Da wusst ich, dass es Liebe ist.
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Hi Chavi!
Inhaltlich voller Sehnsucht und Süße - aber formal gibt es leider einige Unstimmigkeiten.
S1Z2 - "Schnee und Firn" sind zwei, also Plural - es müsste also eigentlich "besiegte
n" heißen.
S1Z3 - "wagten kaum das Wort zu fragen" - ihr habt also ein Wort gefragt? Wieviel euch so ein Wort wohl verraten konnte!? - Nein, sorry, aber das geht so nicht, durch die Weglassung eines Kommas und eines entscheidenden "um" (zu fragen) bekommt die Phrase "wir wagten das Wort" einen ganz anderen Sinnzusammenhang.
S1Z4 - Einen Satz mit "doch" zu beginnen, vor allem, wenn davor nichts so ein "doch" nötig machte, ist stilistisch sehr unschön.
S2Z2 - Das "alsdann" ist hier ganz falsch verwendet. "Solbald" wäre passend.
S2Z4 - "Dann" am Satzanfang, wenn es keine Abfolge bezeichnet, ist kaum besser als "doch".
S3Z2 - "als" passt hier ebenfalls nicht so recht. Ein "wo" wäre akzeptabel.
S3Z3 - Einen Heber zu lang (5 statt 4).
Vorschlag:
Die Sonne schien durch Nebeltage,
als Schnee und Firn das Feld besiegten,
wir wagten kaum die große Frage:
Ach sag mir, ob es Liebe ist.
Wir wollten etwas Großes wagen,
sobald Vergangenes versiegte,
die alte Fron nicht mehr ertragen:
So sag mir, ob es Liebe ist.
Dem Fühlen niemals mehr entsagen,
wo Hand in Hand sich zärtlich schmiegte,
wenn selig wir zusammenlagen:
Da wusst ich, dass es Liebe ist.
Sehr gern gelesen!
LG, eKy