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Alt 11.11.2011, 16:08   #4
Friedhelm Götz
Schüttelgreis
 
Registriert seit: 02.11.2011
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Hallo Wolo und Chavali,

man könnte annehmen, dass hier ein lyrisches Ich den von ihm bewunderten Dichter preist, aber mein Werk ist ein Bekenntnisgedicht, ich gebe meine persönlichen Empfindungen gegenüber dem Werk eines Dichters wieder. Unser Dichten ist doch irgendwie immer etwas epigonenhaft, bei mir waren die von mir bewunderten Dichtergrößen auf dem Gebiet der Lyrik Rilke, aber noch mehr Christian Morgenstern, dessen "ernste " Lyrik sehr tiefgehend ist, noch mehr fasziniertem mich aber Morgensterns groteske Gedichte. Nachdem ich jahrzehntelang ausschließlich heiter-ironische Reimereien verfasst habe, wandte ich mich in den letzten Wochen unter dem Eindruck wundervoller Sonette eines Freundes dieser Form zu. So ist mein Werk ganz allgemein als Hommage an den fernen Dichter zu verstehen. Ich habe die Werke im Urlaub verschlungen und mir auch den kompletten Rilke noch mal reingezogen. Ich war von der Bilderwelt und Sprachkraft dieser Lyrik so gefangen, dass ich von der Fülle eigener Bilder und Metaphern fast erschlagen wurde, ohne sie lyrisch gleich ordnen zu können. Dann setzte ich mich hin und fing an zu schreiben und fast wie von selbst ergaben sich die ersten beiden Strophen. Ringen musste ich mit der letzten Strophe, die auch ausdrücken sollte, wie fern ich mich dem bewunderten Dichter sehe. Dass hier eine leichte (Selbst)Ironie mitschwingt, ist meinem Hang zur heiter-ironischen Reimkunst zu verdanken, die mir doch noch mehr liegt.

Vielen Dank fürs Lesen und eure Kommentare.

LG G.F.
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