Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 28.02.2017, 00:45   #24
Schamansky
Furzeulenlyriker
 
Benutzerbild von Schamansky
 
Registriert seit: 30.12.2013
Ort: Northampton, UK
Beiträge: 190
Standard

Der herr der wüste
(stefan george)

Die jäger überliefern daß im jemen
In einer wüste voller kies und quarz
Und gelben steinen, die im mittag glühen
Ein uhu war · der wenn am boden furzend
Mit seinen winden hoher dünen kronen
Verblasen konnte · wenn er seine gase
Gedünstet wie mit ruch von dung und schwefel
Zu schwerem schwarzen qualm verdichtet · habe
Er einer dunklen wolke gleichgesehn.
Des tages sei er im geröll verschwunden ·
Des abends aber durch den schutt gestiegen ·
im schwülen windeshauch von staub und sand
Den schweren bürzel hebend daß ihm skunke
Die freunde strengen duftes näher kamen
Im gleiß voll froher furze froher funken.
So habe er seit urbeginn gelebt,
Gescheiterte nur hätten ihn gewittert
Denn als zum ersten mal die weisen nasen
Der menschen sich mit frevelndem geleit
Der wüste zugewandt sei er zur düne
Die ganze kecke meute zu verblähn gestiegen ·
Geflüchtet seien sie wie vor dem teufel
Verscheidend in gedämpften schmerzeslauten.

Geändert von Schamansky (28.02.2017 um 22:56 Uhr)
Schamansky ist offline   Mit Zitat antworten