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Alt 05.01.2010, 09:11   #2
Quicksilver
lebendig
 
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Hallo larin,

ein sehr stimmungsvolles Gedicht mit einer treffenden Aussage in meinen Augen.

Zitat:
Da wehen Winde, kalt und leise
und singen durch die Einsamkeit,
verwirbelt drehn sie letzte Kreise.
Das zweite "und", zusätzlich noch am Versanfang, stört mich ein wenig. Das ließe sich sicher umgehen, sofern du magst. Der dritte Vers wirkt sprachlich auf mich von den vorherigen 2 Versen abgeschnitten. Vielleicht liegt dies aber nur an meiner Lesart. Ich empfinde ein Ende nach Einsamkeit und stocke daher vor "verwirbelt", weil ich es gedanklich noch schnell "anhängen" muss. Vielleicht magst du ja nach der Einsamkeit einen Punkt setzen.

Zitat:
nun aber wich der Unbill Fluch.
In meiner natürlichen Lesart betone ich Unbill auf der zweiten Silbe. Wie es sich laut Metrikregeln verhält, kann ich aber nicht sagen. Jedenfalls habe ich hierdurch einen unschönen Hebungsprall, da ich Fluch ebenfalls betone. Generell kann ich mit der Redewendung nicht viel anfangen. Es wich der Unbill Fluch ist für mich gefühlsmäßig eine Dopplung. Ich weiss auch nicht, ob man auf die Zeit bezogen dies so schreiben kann. In der Gegenwart wich der Fluch.

Die Verslängen und Kadenzen variieren hier bisweilen. Das stört mich aber nur marginal. Besonders gut gelungen finde ich die Wortschöpfungen wie "Puderzuckermäntel" und "Nebelschleiertuch". Auch das Reimschema finde ich interessant.

Ich habe mich gern mit diesem Gedicht beschäftigt und werde deiner Aussage noch ein wenig nachhängen.

Grüße
von
Quicksilver
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