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Alt 02.01.2017, 15:07   #3
Angelika
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Nö, deine Fragen sind gut, Felix. Die Promotion nehme ich raus, hast recht, überflüssig und wirft nur Fragen auf.

Ich habe ja den Krieg als Kind auch erlebt und weiß, dass mir meine Mutter immer eine Plastikhülle mit Namen und Anschrift um den Hals gehängt hatte, wenn es Fliegeralarm gab. Das ist schon richtig. Aber wir waren ja auch nicht auf der Flucht, auf der so viel passieren konnte, was man sich gar nicht vorstellen kann. Jedenfalls kam Tobias ohne diese Plastikhülle auf den Hansen-Hof. Nimm es als gegeben. Sonst funktioniert die Geschichte doch so nicht.

Was aber Namensänderung und all dieser verwaltungsbürokratische Quatsch angeht, wären nur dann erwähnenswert, wenn sie für die Geschichte eine tragende Rolle spielten. Ist aber hier nicht der Fall. Wird alles im Vorbeigehen erledigt.

Was die Sprache angeht, so ist sie mir nicht kitschig genug geraten. Wenn du mal so einen Heftroman liest und vergleichst, dann ist meine Geschichte nahezu seriös geraten. Der wirkliche Kitsch liegt im Plot begraben, der ist Kitsch in Reinkultur. Es ist wirklich schwierig, Kitsch zu schreiben. Dafür muss man geboren sein. Vor allem, was jeden Kitschroman auszeichnet, ist die handwerkliche Perfektion, womit Plot und die süßliche Sprache vor allem gemeint sind. Da musste ich ganz schön basteln. Ich habe, bevor ich mich an die Geschichte machte, erst mal einen Stapel Lore-Romane gelesen, um mich irgendwie hineinzudenken. Aber sprachlich fehlt der Zucker.

Dir auch die besten Grüße ins neue Jahr.

Angelika
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