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Alt 26.02.2017, 07:25   #1
Friedhelm Götz
Schüttelgreis
 
Registriert seit: 02.11.2011
Beiträge: 954
Standard Verleger an einen Leser ...

... auf seine Anfrage, ob er ein Buch in Schüttelreimen verlegen würde:

Wer will denn Lyrik von den Leuten haben,
Wer Lyrik als noch honorabel führen?
Wer lässt sich denn von einer Fabel rühren?
Ein Trank, von dem sich Minderheiten laben!

Schaut euch nur um, was Remittenden bieten,
die Leser stets mit DER Idee beschenken.
Man muss da auch so manch Klischee bedenken.
Ich rate, klebt aus Schüttelbänden Tüten.

Ich wär bereit, ein Bändchen zu verlegen.
Bringt einen, dem Thalia Mittel schenkt,
der tiefsten Sinn ins Reimgeschüttel mengt.
Ich fürchte aber, ihr habt leer zu fegen.

Leser:

Ich hab den Wunsch, mein Herr, nach Sinn begriffen,
doch Sinn beim Schüttelreim – nicht inbegriffen.

Verleger:

Den falschen Reim so hinzusabbern,
scheint's mehr als nur am Sinn zu happern.
O, Schüttelreimbeginner siebt,
dass euer Werk auch Sinn ergibt.
__________________
Reime zu schütteln, gilt vielen als Nonsens von Spaßern, nichts Rechtes!
Aber die Spaßer mit Ernst suchen im Unsinn den Sinn!

Geändert von Friedhelm Götz (26.02.2017 um 10:47 Uhr)
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