26.04.2011, 16:20 | #1 |
Lyrische Emotion
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E nomine spiritus sancti
E nomine spiritus sancti
Bei jedem religiösen Streben befällt mein Herz vor lauter Not die Angst vor diesem Erdenleben, das schlimmer ist als jeder Tod. Da gibt es einen strengen Richter, der alles, was geschieht, notiert, und dann im Zorn die Bösewichter auf seinem Höllengrill frittiert. Die Pfaffen wollen Gott erklären, doch kennen nicht mal diese Welt, die sie in ihrem Wahn bekehren, als seien sie dazu bestellt. Sie können sich das auch erlauben, und predigen ganz ungerührt, weil diese Narren wirklich glauben, daß man sie dort zum Himmel führt. Zum Denken aber sich bequemen, das liegt der großen Masse nicht, sie harrt im stillen Einvernehmen gesalbt und fromm dem Weltgericht. Zum Geist der heiligen Ekstasen und kurz vor dem Gehirnerguss, lass ich mir Ostern einen Hasen befüllen mit dem Spiritus. Falderwald . .. .
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
27.04.2011, 07:35 | #2 | |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Lieber Falderwald,
zunächst: Die Vertonung finde ich richtig gut. Die ersten vier Strophen sprichst du noch ganz ruhig, und in den letzten beiden hebst du die Stimme. Ganz besonders in der Fünften, wenn das Wörtchen "Denken" ins Spiel kommt. Oooh ja, ich kann das nur zu gut nachempfinden. Bei der Beerdigung einer Verwandten war (ich war noch ein Kind) der Pfarrer damals so besoffen, dass er ums Haar rückwärts ins offene Grab fiel. Er hatte übrigens vier Kinder, alle mit offensichtlichen alkoholbedingten Schädigungen ... Ich sage zu diesem Thema nicht viel, da dabei regelmäßig "der Gaul mit mir durchgeht" - mein absolutes Reizthema. Wenn ich ein Gedicht darüber schreiben würde, wäre es nicht für ein Forum geeignet. Ich könnte nicht ohne die fantasievollsten blumigen Metaphern auskommen. Ich möchte lediglich klarstellen, dass ich eine strikte Grenzlinie zwischen Glauben und Religion ziehe (ganz persönlich), denn für mich hört der Glaube an dem Punkt auf, wo eine Religion beginnt. Und ganz kurz: Ich frage mich auch, wie man so dämlich sein kann, auf einen dicken Pack Lügen herein zu fallen. Die Motivation, ist wie immer, Macht. Angst erzeugen, und Gehorsam erwirken. Wobei die Vertreter selbst Angst vor der Hölle haben und glauben, wenn sie andere "retten" könnten sie sich damit selbst retten. So, ich höre besser auf. Formal gibt es nicht viel zu sagen - kannst du nicht mal einen Fehler machen, damit ich etwas sagen kann außer zu loben, nur so zur Abwechslung? Zitat:
Mit einem Gefühl der Erleichterung (es ist zwar nicht alles in Butter, aber dank obigem Spiritus sind noch nicht Hopfen und Malz verloren) und gleichzeitigem Zähne-Zusammenbeissen gerne gelesen. Lieben Gruß Stimme der Zeit (Die es hier nicht wagt, ins Quasseln zu kommen, das könnte kritisch werden.)
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Geändert von Stimme der Zeit (27.04.2011 um 07:37 Uhr) Grund: Vertippt. |
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28.04.2011, 18:23 | #3 | |
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Zitat:
Lieber Falderwald Den beiden ersten Zeilen stimme ich voll zu, den beiden nachfolgenden kann ich nicht zustimmen, denn würde die Masse tatsächlich "fromm dem Weltgericht harren" sähe diese Welt anders aus. Wenn jemand ein Weltgericht erwartet, dann benimmt er sich nicht dermaßen blöd und fällt von einem Vergehen ins andere. Ich sehe in der Masse wenig Frommes, jedoch viel Scheinheiligkeit und Bigotterie und viel, viel Freude am beschissenen, egoistischen und selbstbesoffenem Verhalten. So verhält sich niemand, der einem Weltgericht harrt. mit herzlichen Grüßen, Löwenzahn |
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30.04.2011, 07:50 | #4 |
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@ löwenzahn,
ich sehe das noch ganz anders: wenn jemand ein "weltgericht" befürchtet (also keine zukunft mehr für sich sieht), dann kann er sich noch viel "blöder" benehmen! angedachte weltuntergangsszenarien haben ja auch massenpsychosen zur folge. (haben einige sekten grausamst vorexerziert) einzelgänger wierderum laufen amok und reißen völlig unschuldige, unbeteiligte mit sich.... kein "weltgericht" hindert sie daran, wenn sie in ihrer (inneren) welt keinen halt mehr finden..... der mensch kann nicht ohne hoffnung sein. wenn wir an nichts mehr glauben, auf nichts mehr hoffen, bricht panik aus und anarchie. das ist das große dilemma, in dem sich dann behörden und entscheidungsträger befinden: im falle einer katastrophe wie. z.b. fukushima stellt sich sofort die frage: wie viel wahrheit kann man der breiten masse zumuten, ohne dass sie durchdreht? wie viel an information kann/soll/muss man geben und wie muss diese gestaltet sein, dass die große gruppe nicht in panik und anarchie verfällt? zu welchem zeitpunkt informiert man worüber? wie diszipliniert verhält sich eine gesellschaft im zustand der bedrängnis? das wissen wir ja auch aus der geschichte: in krisenzeiten werden die einen zu engeln, die anderen zu schlächtern und wieder andere brechen zusammen und/oder werden schlicht und einfach verrrückt. gruppen brauchen steuerung. wir alle deligieren an die, die uns leiten, den kindlichen wunsch: "du sollst die gute mama, der gute papa" sein. das ist wäre ja auch ganz schön so. funktioniert aber nur bedingt. was wir nämlich dabei vergessen, ist: auch die, die in leitenden positionen stehen, sind kein "götter" oder "übermenschen"! es ist so wie reinhard mey in einem seiner lieder formulierte: "du bist doch nur ein armes, kleines würstchen, unter lauter andern armen kleinen würstchen". darum passieren den "öberen" auch fehler( bzw. es werden immer wieder situationen entstehen, die zunächst keine behörde, kein amt lösen kann) somit werden wir immer wieder auch enttäuschungen erleben ( müssen). um die eigenverantwortlichkeit kommen wir nicht umhin. "papa staat" ist kein überpapa, der alle unserer lebensprobleme lösen kann. auch "mama kirche" kann das nicht. wir sind keine kinder mehr - und müssen allen halt, den es gibt, an in uns selber und an einander finden. darum rotten wir uns ja auch zusammen in grupen und vereinigungen ( oder internet-foren ) tatsache ist.: es gelingt uns da wie dort unterschiedlich gut, einander zu halten, zu unterstützen und im weiterkommen zu fördern. weil wir miteinander nicht nur sympathisieren, sondern auch rivalisieren. und die "spiele der erwachsenen" ( buchtitel, siehe: eric berne) unterscheiden sich dabei oft gar nicht so sehr von denen der kinder in der sandkiste. ecce homo! ein wenig senf, von würstchen zu würstchen, @ falderwald, mir fällt auf, dass sich dein gedicht vor allem auf ein strafendes gottesbild bezieht und auf jene diener der kirche, die dieses bild in die öffentlichkeit tragen. dagegen wehrst du dich und, wie ich meine, zurecht. was mich trotzdem wundert ist, wieso kein gütiges gottesbild zustande kommen kann? immerhin geht es in den weltreligionenn ja auch um frieden , heilung und erlösung. ich denke - weil wahrnehmung selektiv erfolgt - dass sich jeder mensch aus der fülle der möglichkeiten das heraussucht, was ihm im gegebenen augenblick relevant erscheint. wer kämpfen muss, muss kämpfen. wer erklären muss, erklärt. wer sich opfern muss, opfert sich und wer frieden stiften will, stiftet frieden. das ist der spiritus, den wir osterhasen alle im kopf haben. wir sollten es uns hinter die ( eigenen) löffel schreiben..... lg, larin Geändert von a.c.larin (30.04.2011 um 08:00 Uhr) |
30.04.2011, 16:05 | #5 | ||
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Liebe Larin
Zitat:
"zu Gericht sitzen über des Menschen gute und schlechte Taten"... Das glauben ja sowieso die wenigsten, doch ein letzter Zweifel bleibt und genau diese Zweifel läßt einige dann doch nicht soooooo schlecht handeln, sich dann doch nich soooo wie eine Sau benehmen, weil man ja nicht weiß, ob man nich doch dafür belagt werden könnte... Dieses (das mit dem Weltgericht und der Abrechnung am Ende) glauben eh nur die echten Gläubigen, die anderen, die Masse tut es nicht. Und genau dies habe ich am Gedicht bemängelt : Zitat:
diese Erde zieren. Wer will schon vor Gericht stehen und nix Gutes, nix Entlastendes zu bieten haben? Noch eine Kleinigkeit zum "keine Zukunft vor sich sehen" - unsere Zukunft endet eh mit dem Tod. Genaugenommen haben wir also keine (so die Ungläubigen). Nein, sie endet nicht mit dem Tode (so die Gläubigen) also haben wir eine Zukunft, nicht auf Erden, aber doch... Was man für sich annimmt, das muss nun der Einzelne für sich entscheiden... mit herzlichen und gesenften Grüßen, Löwenzahn |
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01.05.2011, 22:19 | #6 |
Lyrische Emotion
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Hi Stimme der Zeit,
zuerst einmal freue ich mich, daß die Vertonung gut rüber gekommen ist. Wenn man so ein Musikstück zusammengestellt, den Text eingesprochen und anschließend alles abgemischt und arrangiert hat, ist man selbst nicht mehr objektiv, weil man jede Stelle in und auswendig kennt. Wenn's dann dem Hörer gefällt, weiß der Autor, daß sich die Mühe gelohnt hat. Daß dies ein Reizthema für viele Menschen in unserer heutigen aufgeklärten Zeit ist, zeigt sich bei dieser Art von Texten immer wieder. Nun, es gibt keine wissenschaftlich allgemein anerkannte Definition des Begriffs Religion und viele setzen Glauben mit dieser gleich, ich weiß aber, was du meinst. Nennen wir die Religion eine Institution, die ein Dogma vertritt. Von diesem Dogma aus wird versucht, die Welt zu erklären und den sogenannten Gläubigen ein komplexes, aber dennoch relativ einfaches moralisch ethisches Denkmuster zu vermitteln. Sicherlich hatten die Religionen diesbezüglich eine Daseinsberechtigung und waren vielleicht auch durch die Gründer durchaus gut gemeint, jedoch wurde dies, wie immer in der menschlichen Geschichte, pervertiert und ausgenutzt, denn nur wenn eine Religion auch Macht hat, kann sie auf längere Dauer bestehen. Dafür sind u. U. alle Mittel recht, von Verleugnungen wissenschaftlicher Tatsachen bis hin zu Mord und Totschlag aus Glaubensgründen. Und die Inquisition der röm. kath. Kirche wollen wir nicht unerwähnt lassen. Als Mittel wird in fast allen Religionen den Gläubigen bei Verstößen gegen die Grundordnung (Sünden) mit Strafe (Hölle) gedroht und bei Wohlverhalten ein paradiesisches Jenseits angeboten, was der Einzelne jedoch nur durch diese Institution erreichen kann, womit sich also ihre Notwendigkeit von selbst erklärt. Das ist das alte Prinzip "Zuckerbrot und Peitsche". Und Hoffnung soll damit auch vermittelt werden, vor allen denjenigen, die ein karges Leben führen, was wohl immer noch dem Großteil der Menschheit widerfährt und sie damit zu einem leichten Opfer macht. Das Schlimme dabei ist nur, daß jede Religion sich für die einzig wahre hält und viele dieser Institutionen sich missionierend betätigen und die Anhänger der anderen Glaubensrichtungen als Heiden, Ketzer und Ungläubige bezeichnet, die im Prinzip minderwertig sind und ausgemerzt werden müssen. Und daraus erfolgt für mich nur ein Schluss: Solange es Religionen gibt, wird es niemals Frieden für die Menschen geben, weil diese Verblendeten sich immer wieder etwas einfallen lassen werden, um den anderen Schaden zuzufügen. Eine Überzeugung oder einen Glauben zu haben, ist eine Sache, einem anderen diesen aber teilweise mit Gewalt, auch psychischer, aufzwingen zu wollen, eine ganz andere. Alles im Namen eines Schöpfer, als wenn irgendjemand auch nur annähernd ahnen könnte, welche Motivation ein solches Wesen, wenn es denn ein höchstes notwendigen Wesens gäbe, bewegt und handeln lässt. Das ist ja das Irre, daß die Religionen, also Menschen, einem solchen Bewusstsein menschliche Eigenschaften unterstellt. Einfach nur lachhaft... Moin Frau Löwenzahn, genau das ist ja der Knackpunkt. Es gibt ja viele Namen für das Weltgericht, u.a. Jüngstes Gericht, Gottesgericht, Weltuntergang oder Apokalypse, wie in der Johannes Offenbarung. Diese Apokalypse oder Jüngstes Gericht findet sich gleichermaßen in den Schriften des Judentums, Christentums und des Islams wieder. Wenn ich mir aber vor Augen halte, wo diese Massen sind, in Lateinamerika, Asien und Afrika, dann können wir nicht von den europäischen Verhältnissen ausgehen. Und im Christentum findet sich noch etwas Besonderes, nämlich diese scheinheilige Frömmigkeit vieler, die glauben, sie könnten durchaus sündigen, müssten aber nur in die Kirche gehen und könnten sich da ihre Absolution holen, um sich von allen Sünden freisprechen zu lassen. Das kann sogar der perverseste Mörder tun, das muss man sich nur mal vorstellen. Die solcherhalb "gesalbten, scheinheiligen Frommen" können dann ganz beruhigt das Weltgericht abwarten, weil sie sich ja auf der sicheren Seite befinden. Und das auch in Europa sehr wohl große Massen an solchen geistlichen Ritualen teilnehmen, konnte man gerade heute wieder wunderschön beobachten und zwar bei der Seligsprechung des früheren Papstes Johannes Paul II in Gegenwart von mehreren Hunderttausend Pilgern in Rom. Was für eine Lachnummer. Und gerade weil die große Masse der Gläubigen durch die Androhung dieses Weltgerichts aufgefordert werden, ein bestimmtes Verhalten anzunehmen, kommt es immer wieder zu den von dir angesprochenen Verhaltensmustern. Und das kriegst du aus diesen Köpfen auch nicht mehr heraus. Aber bei vielen, da liegst du ganz richtig, ist das nur eine Art von Scheinheiligkeit zur Beruhigung des eigenen Gewissens. Und das habe ich versucht hier u. a. auszudrücken... Servus larin, eine paar Gegenfragen: Warum sollte überhaupt ein Gottesbild zustande kommen? Und was brächte eine gütiger Gott ein? Ein Gott, der nur gut ist, wäre ja viel zu schön um wahr zu sein, davor hätte aber der freche kleine Mensch keinen Respekt und der Kirche bleiben keine Sanktionsmöglichkeiten, um das Verhalten ihrer Schäfchen zu steuern. Ich weigere mich, dieses Ding zu personifizieren, weil niemand etwas davon wissen und weder einen Gott noch seine Motivation, geschweige denn seine Notwendigkeit erklären kann. Es heißt immer nur, die Wege des Herren sind unergründlich, Gott ist allmächtig, er ist der Schöpfer, sein Wille geschehe und damit hat es sich. Wenn ich mir unter diesem Begriff "Gott" auch nur annähernd etwas vorstellen müsste, dann käme ich lediglich zu dem Ergebnis, daß alles, was existiert, in Verbindung miteinander steht, also unsere gesamte wahrnehmbare Welt (Universum). Ob dieses Etwas, diese Gesamtheit aber ein höheres Bewusstsein besitzt, bleibt rein spekulativ und wenn doch, dann wird es weder strafend, noch gerecht oder gütig sein, sondern lediglich völlig neutral, denn alles, was existiert, ist eben ein Teil von diesem, was auch alles Böse und alles Gute, wie wir es kennen, mit einschließen müsste. Also geht es mich auch nichts an. Was den Götterglauben angeht, ist er wahrscheinlich schon so alt wie die Menschheit. Was hat es nicht all schon für Götter gegeben, an die die Menschen glaubten. Und auch wenn wir heute wissenschaftlich und technisch schon gut voran gekommen sind, so sind wir, was das Leben selbst betrifft, sicherlich nicht weiter, als unsrere Vorfahren in der finstersten Steinzeit, nur eben noch etwas subtiler. Götter hatten immer eine bestimmte Funktion. Es gab (gibt) Schöpfergötter, Himmels- und Sturmgötter, Sonnen- und Mondgötter, Erd- und Wassergötter und die Götter mit sozialen Funktionen als Hüter der Moral und Gesellschaft, Kriegsgötter und Beschützer, Fruchtbarkeitsgötter, Haushalts- und Dorfgötter, Götter der Heilung, Krankheit und des Todes, Götter der Kultur, Künste und Technologie, Gottmenschen und Halbgötter, immer so, wie man sie gerade brauchte. Aber immer bezeichnete der Begriff Gott ein übernatürliches Wesen oder eine höhere Macht, weil es für manche Dinge eben (noch) keine Erklärung gibt. Deshalb ist dein Einwurf bezüglich der selektiven Wahrnehmung gar nicht von der Hand zu weisen, weil alles abhängig ist von persönlichen Erfahrungen, Erwartungen, Einstellungen und Interessen. Daß dies aber nicht gut gehen kann, sollte ebenso klar sein, zumindest solange in den Religionen bestimmten Dogmen gehuldigt und Ethnozentrismus praktiziert wird, weil gerade das Letztere sehr intolerant gehandhabt wird. Dabei sollte doch in unserer immer weiter zusammenrückenden Welt das kritische Erkennen und Akzeptieren des eigenen unvermeidlichen Ethnozentrismus' und das Erlernen Interkultureller Kompetenz an erster Stelle stehen, um in einer Multikulturellen Gesellschaft das Miteinanderleben erträglich zu machen. Aber das ist eben noch lange nicht in Sicht, u.a. durch die Kriegstreiber Religion. (Ich möchte den (Zen-)Buddhismus hiervon ausdrücklich ausnehmen.) Und das ist eben, wie du es so schön ausdrückst, der Spiritus, den wir alle im Kopf haben. Vielen Dank für eure anregenden Gedanken, die Diskussion und das Lesen und Kommentieren dieses Textes... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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16.06.2019, 21:46 | #7 |
TENEBRAE
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Hi Faldi!
Ganz auf meiner Linie! Einzig die Dativkonstruktion in S5Z3,4 - "sie harrt dem Gericht" will mir nicht schmecken. Klar, des Reimes wegen, aber elegant ist das nicht! Hier wäre einzig der Genitiv die korrekte Wahl: "sie harrt des Gerichts". Mit einer kleinen Änderung in Z2 könnte man ihn allerdings einbauen: Zum Denken aber sich bequemen, bedeutet großen Massen nichts, sie harren still im Einvernehmen gesalbt und fromm des Weltgerichts. Sehr gern ausgegraben! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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