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In einem Loch lieg ich im Keller,
mein Leben wert nicht einen Heller. Was nützen mir die größten Schätze, da mich befiel die gallisch Krätze. Du, Heilger Rochus, sei verflucht! Hab nur mein Liebesglück gesucht. Die Lieb hat mich fürwahr beglückt, sie machte blind mich und verrückt. Quecksilbersalbe, Hitzestub, zur Qual ward mir der böse Bub. Ich hab gelitten Stund um Stund, die Zähne fieln mir aus dem Mund. Die Glieder, einst so weiß wie Schnee, voll Pustulae obscoenae. Nun wird er untergehn, mein Kahn, noch rasch ein Traum im Fieberwahn: Von Demut und von Sittsamkeit, von einer Braut im Seidenkleid, vom Bräutigam, so sanft und hold, mit einem Herzen, treu wie Gold. Von einem Haus am Waldesrand, von Kinderlachen, Ackerland, von Brot und Hühnereiern groß, vom Glück in der Familie Schoß. Es putzt der Pfaffe sich die Brille und fragt: "Was ist dein letzter Wille?" "Ergreift den Burschen, vierteilt ihn! Er soll mit mir zur Hölle ziehn!" Geändert von Seeräuber-Jenny (11.05.2009 um 23:15 Uhr) |
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