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Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
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Elisabeth
Lächelnd reichte sie die Blüte zum Willkommen jedem Gast und in grenzenloser Güte wurde ihr kein Dienst zur Last. Kranke fanden Trost und Heilung, Arme Brot und Unterkunft, selbst die eitle Übereilung und die blinde Unvernunft heilte sie mit sanftem Schweigen, und mit liebevoller Huld teilte sie was ihr zu eigen, übte sie sich in Geduld. Kriege, Hunger und Verbrechen schwächten ihren Glauben nicht, denn ein himmlisches Versprechen und die selbstgewählte Pflicht, lenken ihres Herzens Schlagen stets der Not des Nächsten zu, half ihm schweres Los zu tragen und verwandelte im Nu Kümmernis und bittre Sorgen in ein hoffnungsvolles "Kann", und ein lebenswertes Morgen spendete sie jedermann. Als die Kräfte schließlich schwanden merkte keiner was geschah, alle, die sie kannten, fanden, sie war stets wie immer da, andre Menschen zu bestärken. Keiner merkte, der sie kannte, dass in ihren guten Werken sie wie eine Kerze brannte, deren Glut sich selbst verzehrte. Kein Verständiger verstand: Es war nichts, was sie entbehrte, nur der Docht war ausgebrannt.
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller |
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