Guten Morgen mit dem lieben Jesuskind

[ralfchen]

Guten Morgen mit dem lieben Jesuskind

Im kalkgetünchten Zellenraum.
erwache ich aus nassem Traum,
schiebe von mir die raue Kotze,
hab noch im Sinn die rosa Fotze.

Ich lieg’ hier jede Nacht auf Stroh,
mein Herz brennt sehnend lichterloh.
Nach dir - der wunderschönen Feinen,
begehrt mein Fleisch mit den Gebeinen.

Schon haste ich treppab geschwind,
zum Tagwerk für mein Jesuskind.
Am Tor zur kleinen Arbeits-Kammer:
Frat Paul, er liest in Kramers Hammer.

Die Tür öffnet mit leisem Knarren.
Ich muss ein wenig noch verharren.
Schauer durchspült mich Kopf bis Fuß,
wo ich dir unters Auge muss.

Ich werde höflichst dich befragen,
so wie schon in den letzten Tagen.
Dann spann ich lustvoll dich aufs Rad,
weil Christus selbst mich darum bat.

Dann ritz ich zärtlich dir die Sehnen,
mein Lohn ist dein Geschrei und Stöhnen.
Dein Blick voll Pein und tränennaß,
bereitet auch dem Herrgott Spaß.

Ich darf dir keine Ruh’ erlauben,
und drehe fest die Daumenschrauben.
Frat Paul bringt Eisen rot zum Glühen,
wir werden deine Brüste brühen.

Und in die großen Muttermale
Stech’ ich mit spitzer Schusterahle,
am Holzbock sitzt die scharfe Klinge
auf die ich dein Fotze zwinge.

Ich kühl’ dir noch die heiße Stirn,
vernäh’ die Wunden dir mit Zwirn.
Der Tag vorbei gar zu geschwind,
wir danken dir lieb Jesuskind.