Heimchen im Haus

[Taxi5013]

Heimchen im Haus

Mein Garten ist mein Paradies.
Überall wachsen Blumen, stehen Büsche und Bäume.
Gern liege ich an Sommerabenden in meinem Liegestuhl, erfreue mich am Gesang der Amsel und beobachte meinen Stubentiger, der all seine Sinne auf die Amsel lenkt. Aber die sitzt hoch oben im Baum und weiß sich in Sicherheit.
Besonders schön finde ich, wenn dann eine Grille ihre Flügel mit ihren Pfoten bestreicht und eine Melodie erkling.
Das Lied der Grille, man sagt auch -Heimchen- zu ihr.

Diese kleinen Tiere erfreuen mein Herz, oft ertönen Melodien von zwei oder drei Grillen, es entsteht dann ein Wettstreit und jede von ihnen gibt sich dann besondere Mühe.
Manche Menschen fühlen sich durch den Gesang gestört, ich mag dieses Konzert und auch Katerchen lauscht, ohne nach ihnen zu Suchen.

Wenn dann der Herbst ins Land einzieht, wird es ruhiger, im Winter verstummt ihr Lied ganz.

Aber eines Abends jedoch, während ich im Sessel vor mich hin Träume, höre ich plötzlich ein zartes Zirpen.

Ich höre angestrengt hin und kann das Zirpen Orten, es kommt direkt vom Kamin, nein nicht vom Feuerloch, sondern dort, wo ich das trockene Holz lagere.
Ein Heimchen im Haus, es soll Glück bringen.

Wovon mag es Leben?
Im Holz gibt es sicherlich kleine Spinnen oder Käferlein, die sich dort ein “sicheres” Plätzchen gesucht haben.

Genussvoll sitze ich am Abend im Wohnzimmer, vor mir steht ein Glas Portwein, meine Augen sind geschlossen und ich warte auf mein Heimchen.
Und wirklich, eine zarte Melodie ertönt, es dauert nicht länger als etwa zwei Minuten, aber es waren die schönsten zwei Minuten meines Lebens.