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#1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 14.03.2009
Ort: wien
Beiträge: 4.893
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Wie hast du dich so zart umhüllt,
du Land, in Weiß und Grün! Dem Lenz hast du dich angetraut, es tirillieren Vöglein laut die Hochzeitsmelodien. So tanze nun im Blumenflor durch Wald und Flur, oh Welt! Als gäb es kein Danach, Davor: Du lauscht nur deinem Jubelchor. Doch wenn der Schleier fällt, dann wächst heran im dunklen Laub der Liebe Frucht und Sinn. Die Jugend wird der Reife Raub. Doch dafür bist du blind und taub, denn: Alle Lust sucht Ewigkeit - und ihr gibst du dich hin.
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich! Geändert von a.c.larin (15.04.2012 um 07:16 Uhr) |
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#2 | |
Gast
Beiträge: n/a
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Hi, a.c.larin!
Ja, alle Lust will Ewigkeit, ein Thema, das den Menschen wohl ewig verfolgt. Zitat:
![]() Das alternierende Versmaß gefällt. Das Reimschema wechselt analog zu unserem Reifen, wenn ich es mal so interpretieren darf. Für mich ein tiefgründiges Gedicht, eine Allegorie des menschlichen Lebens, im besten Falle. Gern gelesen und kommentiert. LG Trommler |
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#3 |
Gast
Beiträge: n/a
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Liebe Larin!
Dein Liebesreigen gefällt mir. Ein schöner Blick auf die Natur, den du hier ausbreitest. Auch Reimschema und Rhythmus gefallen mir. Zwei Verbesserungsvorschläge hätte ich für dich (wenn du magst): S 1, Z 4: es tirillliern die Vöglein laut es tirilieren Vöglein laut damit hast du auch ein "die" (Z4, Z5) weniger. S 2, Z 3: danach, davor würde ich groß schreiben (nominalisiert). S 2, Z 4: Du lauscht nur deinem Jubelchor du lauschest deinem Jubelchor Was meinst du? Sehr gern gelesen und kommentiert. Österliche Grüße an dich nach Wien von Sanssouci Geändert von Sanssouci (08.04.2012 um 18:00 Uhr) |
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#4 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 14.03.2009
Ort: wien
Beiträge: 4.893
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hallo trommler ,
die jugend macht sich in den seltensten fällen über sich selbst gedanken - denn sie hält sich für selbstverständlich. erst, wenn sie futsch ist, fällt sie einem auf....("brüderlein fein, brüderlein fein - wirst mir doch nicht gram heut sein..?" f. raimund) die natur spiegelt mir vieles wider, das ich auch im menschlichen leben erkennen kann - oder vielleicht schreib ichs auch nur so hin, dass es der leser erkennt. ![]() hallo sanssouci, danke für deine zahlreichen vorschläge. zwei hab ich gleich umgesetzt- über numero drei denk ich noch ein wenig nach. der frühling hier hat ein österliches wintermezzo eingelegt - mit dichtem schneegestöber am nachmittag - aber heute soll es zum glück wieder wärmer werden. liebe grüße auch nach berlin - ich hoffe, ihr seid da nicht eingefroren! larin
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich! |
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#5 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi, larin!
Hier gefällt mir natürlich alles, aber besonders die letzte Strophe und die Conclusio! Wunderbar elegant und stilsicher formuliert! Das ist Oberligalyrik! Kleinigkeit: "tirillieren" hat bei dir 3 "l". "du lauschst nur diesem Jubelchor" fände ich passender, denn es wird ja für alle gejubelt. "Deinem" klingt hier irgendwie fast egoistisch besitzergreifend. Sehr gern gelesen! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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#6 |
Gast
Beiträge: n/a
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hi a.c.larin
ein fein inspiriertes gedicht, ich musste an die kunst des haiku-schreibens denken. weniger aus silben-lust, als dem tiefen sinn der synchonizität der schauplätze. es ist immer das gleiche und doch ist es überraschend neu. es ist schön, wenn sich zyklen genügen. im dunklen laub gefällt mir sehr. kurz geträumt, danke. lg f.l.ü.c.h.t.i.g |
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#7 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
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Liebe Larin,
auch mir gefällt das Gedicht ausnehmend gut. Unter anderem, weil die Form des Gedichts ein schönes Beispiel dafür liefert, wie der Dichter durch das Erzeugen von Gesetzmäßigem sich die Möglichkeit schafft seine Regeln zu brechen, um beim Hörer gesetzmäßig eine Wirkung zu erzeugen. Ich sage das absichtlich so kompliziert, damit es recht gescheit klingt und ich meine damit, wie du dir durch Verwendung der reimlosten ersten Zeilen in den beiden ersten Strophen, und die (plötzlich) gereimte erste Zeile in der dritten Strophe die sehr wirkungvolle und schöne Phrasierung der Schlusszeilen ermöglichst. Spitze! Liebe Grüße Thomas |
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#8 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 14.03.2009
Ort: wien
Beiträge: 4.893
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Hi Erich ,
oha, da hab ich wohl ein wenig zu viel getrilllllert! ![]() habs bereinigt, danke. "dein" klingt zu egoistisch, meinst du? also ich sehe das hier anders: das land und der frühling - die zwei sind doch ein liebespaar, und alles jubelt diesen beiden zu . ( ich hoffe doch, dass bei einer hochzeit die zuschauer vor allem dem jubelpaar zujubeln, weil die den mittelpunkt des geschehens bilden! drum wollen ja die kleinen mädchen alle soooo gerne heiraten, denn einmal, EINMAL im leben will jede frau die allein angehimmelte PRINZESSIN sein - auch wenn der kerl, den sie da heiratet, schon lange eine andere im hinterkopf hat.... ![]() verliebte leute betrachten die welt sowieso nur als bühne für ihren eigenen liebestanz, kein wunder, bei dem hormonüberschuss..... ![]() ich weiß, das ist alles schon lange her für uns beide - aber erinnern wirst du dich doch noch können? ich schon - und ich bereue es nicht, auch wenn ich damit ( so wie die meisten) auch nur auf die nase gefallen bin! ![]() c'est la vie! lieber thomas, die dichterische absicht , die du mir unterstellst, war hier eher ein zufallsprodukt. es ist so, dass ich mich bei manchen gedichten erst warm laufe - ich glaube mich zu erinnern, dass ich zunächst sogar einen reim auf die erste zeile hatte, der dann aber irgendwie abhanden kam. ![]() die schlussstrophe hat - als kleinen schnörksel - sogar eine zeile mehr ( so, als wollte ich gar nicht aufhören, wenig überraschend , bei dem thema! ![]() aber du hast wohl recht: wenn man mit weniger klang beginnt und dann mit mehr klang endet, dann erfährt das ganze einen sinnvollen höhepunkt am ende. und genau so sollte es ja auch in der liebe sein, denke ich. ![]() also dann: auf zu neuen höhepunkten! liebe grüße, larin
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