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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

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Alt 10.10.2013, 17:06   #1
Chavali
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Jetzt reifen schon die blauen Trauben,
geküsst von Sonne, Mond und Wind.
Es welken längst die Rosenlauben.
Und da der graue Herbst beginnt,
wenn bunte Blätter müde sind,
besinnt
man sich auf Kerzenschein.


Ein Vogelschwarm zieht nun nach Süden,
er grüßt mit Flügelschlag und Schrei.
Und auch der Menschen Attitüden
bescheiden sich auf Schwärmerei,
wie schön das Jahr gewesen sei
und gönnt sich einen guten Wein.



__________________
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© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*

Geändert von Chavali (17.10.2013 um 17:54 Uhr) Grund: S2 ergänzt durch eine weitere Zeile
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Alt 10.10.2013, 19:37   #2
ginTon
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Hi chavilein...

Wieder ein sehr schönes Herbstgedicht, die Monate scheinen dich ja richtig
kreativ zu machen, wobei es ja vielen Schreibern so geht...Der Aufbau ist
Kreuzreim und dann Paarreim umschlossen. Ist eigentlich ein schönes Schema


Zitat:
Nun reifen schon die blauen Trauben,
geküsst von Sonne, Mond und Wind,
es welken schon die Rosenlauben.
Und da der graue Herbst beginnt,
man sich auf Kerzenschein besinnt.
Die ersten Zeilen sind super...die letzte kommt mir ein wenig zu umgestellt vor,
ich hätte geschrieben "und da der graue Herbst beginnt, besinnt man sich auf
Kerzenschein" natürlich stellt man dann das Schema um und man hat nun eine
Waise am Ende, passt vllt nicht so zu dem umarmenden Schema, aber mir fiel
der Satzbau iwie auf...

Zitat:
Ein Vogelschwarm zieht nun nach Süden,
er grüßt mit Flügelschlag und Schrei.
Und auch der Menschen Attitüden
bescheiden sich auf Schwärmerei,
wie schön das Jahr gewesen sei.
Diese Strophe finde ich rundum gelungen und super. Sollte man Schema umstellen,
bräuchte man hier auch nur statt "sei" "war" schreiben..

vllt sagt ja noch einer was dazu, so weit meine Meinung...gefällt mir insgesamt supi

...liebe Grüße ginnie

PS: "es welken längst die .." , da Wiederholg in S1V1 "schon"
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Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi)


nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)

Geändert von ginTon (10.10.2013 um 19:41 Uhr)
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Alt 11.10.2013, 16:43   #3
Chavali
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Hi ginnie,

für deinen Kommi danke ich dir
Freut mich wirklich sehr, dass du Interesse gezeigt hast.
Zitat:
Wieder ein sehr schönes Herbstgedicht, die Monate scheinen dich ja richtig
kreativ zu machen, wobei es ja vielen Schreibern so geht...Der Aufbau ist
Kreuzreim und dann Paarreim umschlossen. Ist eigentlich ein schönes Schema
Eigentlich?
Aber so richtig dann doch nicht?

Ja, ich mag den Herbst. Schon immer. Er ist die vielfältigste und farbigste Jahreszeit.
Zitat:
Die ersten Zeilen sind super...die letzte kommt mir ein wenig zu umgestellt vor,
ich hätte geschrieben "und da der graue Herbst beginnt, besinnt man sich auf
Kerzenschein" natürlich stellt man dann das Schema um und man hat nun eine
Waise am Ende, passt vllt nicht so zu dem umarmenden Schema, aber mir fiel
der Satzbau iwie auf...
Stimmt, gefällt mir auch nicht so ganz
Aaaaber, wie du schon schreibst, fällt mir bei einer anderen Variante der Reim weg...hm, ich denk noch mal darüber nach,
das geht sicher auch anders.
Denn so klingt es auch irgendwie nach Mittelerde-Gollum
Zitat:
PS: "es welken längst die .." , da Wiederholg in S1V1 "schon"
Jaaa, perfekt, wieso hab ich das nicht selbst gesehen
Hab es schon gestern abend geändert.

Also nochmals ein Dankeschön.
Lieben Gruß,
chavi





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Alt 11.10.2013, 17:39   #4
Erich Kykal
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Hi, Chavilein!

Ein sehr gelungenes Gedicht zum jahreszeitlichen Anlass. Sehr genossen.
Indes, du kennst mich ja: So gelungen kann's gar nicht sein, dass ich nicht doch noch ein paar "Tipps" dazu finde...

So auch hier:

Zitat:
Zitat von Chavali Beitrag anzeigen
Nun reifen schon die blauen Trauben,
geküsst von Sonne, Mond und Wind.
Es welken längst die Rosenlauben.
Und da der graue Herbst beginnt,
wenn bunte Blätter müde sind, Diese eingefügte Zeile beseitigt das Ungleichgewicht zu S2.
besinnt man sich auf Kerzenschein.

Ein Vogelschwarm zieht frei nach Süden, "Nun" hattest du schon in S1Z1, und es liest sich so flüssiger als das "nun nach". Zudem ergibt sich ein Binnenrein mit "Schrei" in Z2.
er grüßt mit Flügelschlag und Schrei.
Und auch der Menschen Attitüden
bescheiden sich mit Schwärmerei, "sich auf etwas besinnen", aber: "sich mit etwas bescheiden".
wie schön das Jahr gewesen sei, Komma.
und gönnt sich einen guten Wein.
Sehr gern gelesen!

LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
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Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
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Alt 12.10.2013, 01:01   #5
ginTon
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Hi chavilein

Du hast nochmal an dem Werk gearbeitet, deswegen wollte ich mich auch
nochmal dazu melden...

Zitat:
Nun reifen schon die blauen Trauben,
geküsst von Sonne, Mond und Wind.
Es welken längst die Rosenlauben.
Und da der graue Herbst beginnt,
besinnt man sich auf Kerzenschein.
Strophe 1 finde ich richtig super so.

Zitat:
Ein Vogelschwarm zieht nun nach Süden,
er grüßt mit Flügelschlag und Schrei.
Und auch der Menschen Attitüden
bescheiden sich auf Schwärmerei,
wie schön das Jahr gewesen sei
und gönnt sich einen guten Wein.
Strophe 2 hast du jetzt eine Zeile dran gehangen, umschließt jedoch mit der ersten Strophe durch den Reim, die Idee finde ich gut...Finde es aber auch mit der einen Zeile mehr nicht so gut umgesetzt,,,

Das "nun" in S1V2 yip stimmt ist eine Wiederholung, ich würde aber nicht Erichs Vorschlag folgen, da "frei" ein Begriff ist was für die vögel sicherlich nicht zutrifft. Da es immer wärmer wird bleiben auch viele Vögel hier, also ist es wetterabhängig. Ich würde dann "jetzt" nehmen...

"Auf Schwärmerei" ist meiner Meinung auch korrekt...

die letzte Zeile mitunter "wir trinken still herbstroten wein" oder:

Nun reifen schon die blauen Trauben,
geküsst von Sonne, Mond und Wind.
Es welken längst die Rosenlauben.
Und da der graue Herbst beginnt,
besinnt man sich auf Kerzenschein.

Ein Vogelschwarm zieht jetzt nach Süden,
er grüßt mit Flügelschlag und Schrei.
Und auch der Menschen Attitüden
bescheiden sich auf Schwärmerei,
wie schön das Jahr gewesen sei:

wir (und) trinken es mit rotem Wein.

Da im Wein Erinnerung liegt. ..nochmals gerne mit beschäftigt liebe Grüße ginnie
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Geändert von ginTon (12.10.2013 um 01:04 Uhr)
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Alt 12.10.2013, 21:33   #6
Dana
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Liebe Chavali,

für mich ein herbstlich stimmungsvolles Gedicht, das Bilder gleiten lässt und Attitüden der menschlichen "Zeremonien aus gegebenen Anlass" gefühlvoll erleben erlaubt. Im Hause die Zeit der Kerzen, draußen die Zeit der Farben und Töne.
Die wiederkehrende Schönheit, die, je älter man wird an Langweiligkeit verliert, lese ich hier wunderschön "verlyrt".

Das meine ich:
Zitat:
Zitat von Chavali
Und auch der Menschen Attitüden
bescheiden sich auf Schwärmerei,
wie schön das Jahr gewesen sei
und gönnt sich einen guten Wein.
Zum Wohle, meine Freundin,
Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 17.10.2013, 17:52   #7
Chavali
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Zitat:
wenn bunte Blätter müde sind
Diese Zeile, lieber Erich,
füge ich gern ein - sie hat mir noch gefehlt, nachdem ich die zweite Strophe um eine Zeile erweitert habe
Zitat:
Ein sehr gelungenes Gedicht zum jahreszeitlichen Anlass. Sehr genossen.
Das freut mich und ich danke dir!


Hi ginnie,

auch du hast dich nochmals mit dem Text beschäftigt und deine Meinung kundgetan
Zitat:
Das "nun" in S1V2 yip stimmt ist eine Wiederholung, ich würde aber nicht Erichs Vorschlag folgen, da "frei" ein Begriff ist was für die vögel sicherlich nicht zutrifft. Da es immer wärmer wird bleiben auch viele Vögel hier, also ist es wetterabhängig. Ich würde dann "jetzt" nehmen...
An dieser Zeile hab ich noch gar nichts verändert, denn eigentlich gefällt mir weder nun noch jetzt.
Mal sehen....
Ein Danke auch an dich!



Liebe Dana,
Zitat:
für mich ein herbstlich stimmungsvolles Gedicht,
Ein schönes Lob, über das ich mich sehr freue!
Zitat:
Zum Wohle, meine Freundin,
Zum Wohle, meine Liebe


Seid alle drei herzlich gegrüßt von
Chavali






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Geändert von Chavali (17.10.2013 um 17:56 Uhr)
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