Gedichte-Eiland

Erich Kykal · 28.04.2015, 18:42

Ein Blick von Leben, der ins Tiefe gleitet
aus Honigaugen, golden irisierend,
darin die Seele, träumend sich verlierend,
ins Leichte wächst und ihre Flügel spreitet.

Ein stummer Ruf, der meine Sinne weitet,
so unberechnend, unverschämt sich zierend,
von Wärme lebend wie nach Wärme gierend,
und voll Vertrauen nach mir ausgebreitet.

Ein Bild aus eines Augenblickes Regung
gleich täglichen, gewohnten Ritualen.
Und doch - erhebst du deine weiße Pfote,

dann ist mir so, als trüge die Bewegung
Erlöstes aus mir lang gewohnten Qualen
der Liebe zu, daraus dein Schauen lohte.

Thomas · 29.04.2015, 10:07

Lieber Erich,

ein anrührendes Gedicht. Ja, "voll Vertrauen... der Liebe zu"! Es sind schon Seelchen.

Liebe Grüße
Thomas

29.04.2015, 15:10

Oh, ein Katzengedicht!

So sind sie mit ihren honigfarbenen Augen. Sie wickeln einen charmant und unwiderstehlich um den Finger

Du hast Mischa ein wunderschönes Sonett geschrieben. Er wird wohl lieber Leckerlis mögen, und dich mit geschmeidigen Bewegungen um den Finger wickeln

Liebe Grüße, ich habe das Katzengedicht mit großer Freude gelesen.

sy

Erich Kykal · 29.04.2015, 16:57

Hi, Thomas, Syranie!

Vielen Dank für die freundlichen Kommis! Ich lebe seit über 20 Jahren mit Katzen - sie sind mir Familien- und Kinderersatz geworden. Ab und zu schreibe ich ein Dankeschön in Versform (siehe zB die "Sonettreihe für Kater Max" hier im Forum).

LG, eKy

Friedhelm Götz · 29.04.2015, 18:31

Hi eky,

wie gewohnt ein für Katzenfreunde anrührendes Sonett, wobei mir nicht klar ist, ob die Beschreibung einem noch lebenden Kater Mischa gilt. Soviel ich weiß, hast du nur noch den Kater Max.

LG Fridolin

Erich Kykal · 29.04.2015, 20:37

Hi, Fridolin!

Mischa wird heuer ein Jahr alt. Er ist mir seit letztem Herbst bei mir, ein langhaariger kleiner Perser(mischling?), unten ganz weiß, oben rotorange mit roter Gesichtsmaske (unter der Nasenspitze weiß).
Mischa ist mir letzten Herbst in Linz zugelaufen - in der Schule! Plötzlich war da ein winziger, etwas verwahrlost wirkender Dreimonatling und ließ sich von den Schülern auf dem Pausenhof streicheln und kraulen.
Als die Stunde sie hineinrief, blieb er einsam hocken und begehrte maunzend Einlass. Ich wollte ihn zum Tierarzt bringen und verstaute ihn in einer geräumigen Pappschachtel. Mitten auf der Stadtautobahn entkam er dem Behältnis, kletterte über die Sitzreihen zu mir nach vorne, legte sich an meine Brust, rollte sich ein und begann zu schnurren - da war es um mich geschehen, auch wenn ich mit einer Hand die Katze halten musste und mit der anderen lenken!

LG, eKy

a.c.larin · 30.04.2015, 17:52

hey erich ,

echt cool - du bist von einem kater adoptiert worden?

immer wieder das gleiche: es finden sich die, die sich finden müssen!

meine bessere hälfte meinte allerdings nach dem heimgang unseres letzten zöglings: mir kommt keine katze mehr ins haus!

da hat er aber die rechnung ohne den wirt gemacht - denn mittlerweile gibt es einen kater, der VORS haus kommt (und keinen schrittt weiter).
der will aber mindestens dreimal täglich gefüttert werden - und das bekundet er lautstark, indem er seine gatschpfoten regelmäßig an der terrassentür abstreift.

aber besser so eine katze als gar keine......

ich wünsch dir noch viel spaß und freude mit mischa!

lg, larin

Erich Kykal · 30.04.2015, 18:17

Hi, larin!

Danke für deinen heiteren Kommi! Eigentlich wollte ich ja keine Katzen mehr, um mich in den kommenden Jahren wieder mal mehr umtun zu können, ohne ständig die Sorge um die Tierchen im Hinterkopf zu haben.
Nun komm ich nicht mehr aus!

LG, eKy

a.c.larin · 01.05.2015, 09:12

Zitat:

Nun komm ich nicht mehr aus

gewöhn dich mal dran!
so ist das eben mit der liebe!

liebe grüße von einer, die es wissen muss,
larin

Erich Kykal · 01.05.2015, 12:16

Besserwisserin!

28.04.2015, 18:42	#1
Erich Kykal TENEBRAE Registriert seit: 18.02.2009 Ort: Österreich Beiträge: 8.570	Katerchen Mischa Ein Blick von Leben, der ins Tiefe gleitet aus Honigaugen, golden irisierend, darin die Seele, träumend sich verlierend, ins Leichte wächst und ihre Flügel spreitet. Ein stummer Ruf, der meine Sinne weitet, so unberechnend, unverschämt sich zierend, von Wärme lebend wie nach Wärme gierend, und voll Vertrauen nach mir ausgebreitet. Ein Bild aus eines Augenblickes Regung gleich täglichen, gewohnten Ritualen. Und doch - erhebst du deine weiße Pfote, dann ist mir so, als trüge die Bewegung Erlöstes aus mir lang gewohnten Qualen der Liebe zu, daraus dein Schauen lohte. __________________ Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (28.04.2015 um 21:33 Uhr)

29.04.2015, 10:07	#2
Thomas Erfahrener Eiland-Dichter Registriert seit: 24.04.2011 Beiträge: 3.375	Lieber Erich, ein anrührendes Gedicht. Ja, "voll Vertrauen... der Liebe zu"! Es sind schon Seelchen. Liebe Grüße Thomas __________________ © Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller

29.04.2015, 15:10	#3
juli Gast Beiträge: n/a	Hallo eKy :) Oh, ein Katzengedicht! So sind sie mit ihren honigfarbenen Augen. Sie wickeln einen charmant und unwiderstehlich um den Finger Du hast Mischa ein wunderschönes Sonett geschrieben. Er wird wohl lieber Leckerlis mögen, und dich mit geschmeidigen Bewegungen um den Finger wickeln Liebe Grüße, ich habe das Katzengedicht mit großer Freude gelesen. sy

29.04.2015, 16:57	#4
Erich Kykal TENEBRAE Registriert seit: 18.02.2009 Ort: Österreich Beiträge: 8.570	Hi, Thomas, Syranie! Vielen Dank für die freundlichen Kommis! Ich lebe seit über 20 Jahren mit Katzen - sie sind mir Familien- und Kinderersatz geworden. Ab und zu schreibe ich ein Dankeschön in Versform (siehe zB die "Sonettreihe für Kater Max" hier im Forum). LG, eKy __________________ Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

29.04.2015, 20:37	#6
Erich Kykal TENEBRAE Registriert seit: 18.02.2009 Ort: Österreich Beiträge: 8.570	Hi, Fridolin! Mischa wird heuer ein Jahr alt. Er ist mir seit letztem Herbst bei mir, ein langhaariger kleiner Perser(mischling?), unten ganz weiß, oben rotorange mit roter Gesichtsmaske (unter der Nasenspitze weiß). Mischa ist mir letzten Herbst in Linz zugelaufen - in der Schule! Plötzlich war da ein winziger, etwas verwahrlost wirkender Dreimonatling und ließ sich von den Schülern auf dem Pausenhof streicheln und kraulen. Als die Stunde sie hineinrief, blieb er einsam hocken und begehrte maunzend Einlass. Ich wollte ihn zum Tierarzt bringen und verstaute ihn in einer geräumigen Pappschachtel. Mitten auf der Stadtautobahn entkam er dem Behältnis, kletterte über die Sitzreihen zu mir nach vorne, legte sich an meine Brust, rollte sich ein und begann zu schnurren - da war es um mich geschehen, auch wenn ich mit einer Hand die Katze halten musste und mit der anderen lenken! LG, eKy __________________ Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (29.04.2015 um 20:39 Uhr)

29.04.2015, 18:31	#5
Friedhelm Götz Schüttelgreis Registriert seit: 02.11.2011 Beiträge: 954	Hi eky, wie gewohnt ein für Katzenfreunde anrührendes Sonett, wobei mir nicht klar ist, ob die Beschreibung einem noch lebenden Kater Mischa gilt. Soviel ich weiß, hast du nur noch den Kater Max. LG Fridolin

30.04.2015, 17:52	#7
a.c.larin Erfahrener Eiland-Dichter Registriert seit: 14.03.2009 Ort: wien Beiträge: 4.893	hey erich , echt cool - du bist von einem kater adoptiert worden? immer wieder das gleiche: es finden sich die, die sich finden müssen! meine bessere hälfte meinte allerdings nach dem heimgang unseres letzten zöglings: mir kommt keine katze mehr ins haus! da hat er aber die rechnung ohne den wirt gemacht - denn mittlerweile gibt es einen kater, der VORS haus kommt (und keinen schrittt weiter). der will aber mindestens dreimal täglich gefüttert werden - und das bekundet er lautstark, indem er seine gatschpfoten regelmäßig an der terrassentür abstreift. aber besser so eine katze als gar keine...... ich wünsch dir noch viel spaß und freude mit mischa! lg, larin __________________ Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich!

30.04.2015, 18:17	#8
Erich Kykal TENEBRAE Registriert seit: 18.02.2009 Ort: Österreich Beiträge: 8.570	Hi, larin! Danke für deinen heiteren Kommi! Eigentlich wollte ich ja keine Katzen mehr, um mich in den kommenden Jahren wieder mal mehr umtun zu können, ohne ständig die Sorge um die Tierchen im Hinterkopf zu haben. Nun komm ich nicht mehr aus! LG, eKy __________________ Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

01.05.2015, 12:16	#10
Erich Kykal TENEBRAE Registriert seit: 18.02.2009 Ort: Österreich Beiträge: 8.570	Besserwisserin! __________________ Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

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