Morbus Gallicus

In einem Loch lieg ich im Keller,
mein Leben wert nicht einen Heller.
Was nützen mir die größten Schätze,
da mich befiel die gallisch Krätze.

Du, Heilger Rochus, sei verflucht!
Hab nur mein Liebesglück gesucht.
Die Lieb hat mich fürwahr beglückt,
sie machte blind mich und verrückt.

Quecksilbersalbe, Hitzestub,
zur Qual ward mir der böse Bub.
Ich hab gelitten Stund um Stund,
die Zähne fieln mir aus dem Mund.

Die Glieder, einst so weiß wie Schnee,
voll Pustulae obscoenae.
Nun wird er untergehn, mein Kahn,
noch rasch ein Traum im Fieberwahn:

Von Demut und von Sittsamkeit,
von einer Braut im Seidenkleid,
vom Bräutigam, so sanft und hold,
mit einem Herzen, treu wie Gold.

Von einem Haus am Waldesrand,
von Kinderlachen, Ackerland,
von Brot und Hühnereiern groß,
vom Glück in der Familie Schoß.

Es putzt der Pfaffe sich die Brille
und fragt: "Was ist dein letzter Wille?"
"Ergreift den Burschen, vierteilt ihn!
Er soll mit mir zur Hölle ziehn!"

[Leier]

Jenny!


Darf ich morgen - unberauscht - kommentieren?
Ich editiere dann...
vorläufig bin ich, Königen gleich, auf dem Weg, mich von der Krankheit via Jungfrau* zu sanieren... hahaha!

Französiche Grüße
vorerst
von
cyparis


*nicht älter als vierzehn Jahre! D e n Gipfel darf sie besteigen...

Ahoi cyparis,

aber ja. Die Nächte sind zum Feiern da! Wer will da schon an die Lustseuche denken!

Hab's auch ein bisschen umgeschrieben.

Prosit!
Seeräuber-Jenny

[Leier]

Hei, Jenny -

wenn schon Krankheit - dann doch bitte eine "venerische". Kreisch.
Die beeeese Venus!
So'n Morbus Gallicus nannte sich bei uns "Die Franzosen" - was ähnlich ist, hahaha!

Immer fest drauf!

BB = bis bald:
cyparis

[Salamander]

Wie bitter das auch ist, aberandere Krankheiten
holt man sich für nix und wieder nix!

Ahoi schlimme cyparis,

aye, drum heißt der Morbus gallicus auch "französische Krätze".

Eine venerische Krankheit, die der Dea Tacita in die Hände spielt - lieber nicht!

Lieber werktags Kinder hüten, sonntags zur Kirche gehen und am End im kalten Ehebett an Langeweile sterben.

Mit diesem ermahnenden Wort zum Sonntag grüßt dich

Seeräuber-Jenny



Ahoi salamander,

andererseits - wo du recht hast, hast du recht.

In diesem Sinne: Lasst uns aus dem Becher des Lebens trinken bis zur bitteren Neige.

Prosit!

Seeräuber-Jenny