15.12.2010, 21:30 | #1 |
Gelegenheitsdichter
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Tannengedanken
Tannengedanken
Dort draußen in der weißen Weite, Die heimlich uns Frau Holle schneite, Steht grün ein kleiner Tannenbaum. Er steht geduckt, man sieht ihn kaum. Auf seiner Spitze glitzert hell Ein Lichterstern. Die Kaltmamsell Hat ihre Hände ausgestreckt Und leis die Landschaft zugedeckt. Der Himmel blaut. Ein Sonnenstrahl Bestreicht das schön geschwungne Tal. Er zeichnet Schatten glatt und schwarz. Aus einem Astloch sickert Harz. Die kleine Tanne steht und denkt: Wem werde ich zum Schmuck geschenkt? Ich bliebe doch viel lieber stehn, Um weiter in das Land zu sehn, Das um mich sanft und lautlos liegt, So schneebedeckt und weiß umschmiegt. Da setzt sich auf sie eine Meise Und pfeift ganz fröhlich ihre Weise.
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt Alle Beiträge (c) Walther Abdruck von Werken ist erwünscht, bedarf jedoch der vorherigen Zustimmung und der Nennung von Autor und Urheberrechtsvorbehalt Geändert von Walther (08.01.2011 um 18:34 Uhr) |
19.12.2010, 08:51 | #2 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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hallo walther,
dieses gedicht liest sich flüssig und locker - aufgrund seiner inneren heiterkeit man kann es als vorspeise genauso kredenzen wie zum dessert. es könnte auch gut ein kindergedicht werden - kinder mögen es, die natur beseelt zu betrachten. meine kinderseele hat sich jedenfalls sehr daran erfreut! lg, larin |
19.12.2010, 19:40 | #3 |
Gelegenheitsdichter
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Lb. larin,
danke für Deinen Eintrag. In der Tat hätte das Gedicht auch unter Kinderlyrik gepaßt - ich habe geschwankt. LG W.
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04.01.2011, 15:09 | #4 |
Lyrische Träumerin
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Lieber Walther.
Deine "Tannengedanken gefallen mir. Einzelne Passagen erinnerten mich an Heinz Erhardt, der genauso wie du - in deinem Gedicht - diesen feinen trockenen Humor hatte. Simmt, es könnte auch ein Kindergedicht sein. Sehr gerne gelesen, und die schöne Stimmung genossen. Liebe Grüße sendet dir Lena
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05.01.2011, 20:17 | #5 |
der mit dem Reim tanzt
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Hallo Walther, ich habe auch sofort an die schlichte, fröhliche Art eines Kindergedichtes gedacht. Als Anhänger der kurzen Zeilen gefällt es mir besonders. Nur die vorletze Zeile würde ich ändern:
Da setzt sich auf sie eine Meise Und pfeift ganz fröhlich ihre Weise. Gruß Archimedes ...der mit den bündigen Kreisen
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gestörte Kreise |
08.01.2011, 18:36 | #6 |
Gelegenheitsdichter
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Lb. Lena,
danke für Deine lobenden Worte. Es macht Vergnügen, seinen LeserInnen eine Freude zu bereiten. LG W. Lb. Archimedes, Dein Vorschlag ist vorzüglich und bereits umgesetzt. Vielen herzlichen Dank dafür! LG W.
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