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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

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Alt 28.02.2016, 10:39   #1
Chavali
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Sommervogel Sende- und Empfangsstörung

Du bist der Sender, ich Empfänger -
und wir sind keine *Doppelgänger*,
denn was du sendest, ich empfange,
ist ganz verschieden, mir wird bange.

Versuchen wir es andersrum:
ich bin der Sender, du Empfänger.
Wie - keine Antwort, du bleibst stumm?
Da wird mir bang und immer bänger.

Wie sollen wir uns je verstehn?
Komm, lass uns lieber schlafengehn.
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Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*

Geändert von Chavali (07.03.2016 um 09:29 Uhr) Grund: kleine Änderung Nr. 2
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Alt 28.02.2016, 13:19   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi, Chavi!

Gut getroffen! Es liest sich interessanterweise wie eine Kurzform von Faldi's Sonett hier zum gleichen Thema - das soll aber nichts unterstellen!

S2Z2 beginnt betont! Es sollte stehen:

"ich bin der Sender, du Empfänger."

Sehr gern gelesen!

LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 28.02.2016, 14:25   #3
Chavali
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Lieber Erich,
Zitat:
Es liest sich interessanterweise wie eine Kurzform von Faldi's Sonett hier zum gleichen Thema -
das soll aber nichts unterstellen!
Das hab ich befürchtet und war auch ganz überrascht - dabei hab ich meins schon seit 2 Wochen fertig

Und was sagt uns das?
Dass Faldi und ich das gleiche Verständnis für viele Dinge rund ums Forum haben
Zitat:
Gut getroffen!
Danke! Deinen Änderungsvorschlag baue ich gleich ein.

Liebe Grüße,
Chavi
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Geändert von Chavali (28.02.2016 um 17:26 Uhr) Grund: tppfhlr
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Alt 28.02.2016, 14:59   #4
ginTon
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Hi chavilein...

interessantes Gedicht, über die Mißverständnisse von zwei verschiedenen
Parteien oder Personen usw. wobei die gesendeten Signale der einen Seite
aufgegriffen werden, sind aber verschieden von den eigenen Vorstellungen,
jedoch könnte man ja dennoch versuchen auf die andere Person oder Partei
zu zugehen, um dann festzustellen, dass überhaupt niemand kommunizieren
möchte oder an den eigenen Interessen etc.pp interessiert ist...Eigentlich
sollte dann nur noch Ruhe herrschen...

wie gesagt interessantes Gedicht, gerne gelesen.

liebe Grüße ginnie
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Alt 28.02.2016, 17:14   #5
Chavali
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Hi ginnie,

was ich da beschrieben habe, kommt jeden Tag tausendfach vor und das überall auf der Welt
in allen Bereichen und in allen Schichten

Man kann als Sender nicht immer erwarten, dass der Empfänger versteht - und umgekehrt....
Zitat:
wie gesagt interessantes Gedicht, gerne gelesen.
Das ist schön und freut mich!

Danke dir und liebe Grüße,
chavi
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Alt 28.02.2016, 17:29   #6
Sidgrani
Von Raben umkreist
 
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Hallo Chavi,

ein gelungenes Gedicht zum gar nicht so einfachen Thema. Ich wurde beim Lesen sofort an "Miteinander reden" von Schulz von Thun erinnert. Er beschreibt sogar ein Vier-Ohren-Prinzip.
Wie schön, dass du zum Schluss wieder versöhnliche Töne anschlägst. So sollte es in einer Partnerschaft zugehen.

Liebe Grüße
Sid
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Alt 29.02.2016, 08:41   #7
Chavali
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Hallo Sid,

Zitat:
ein gelungenes Gedicht zum gar nicht so einfachen Thema.
Danke, das freut mich
Ich hatte noch ein anderes zur Auswahl, hab mich dann aber für dieses entschieden,
weil ich in der Humorrubrik so selten zu finden bin
Zitat:
Ich wurde beim Lesen sofort an "Miteinander reden" von Schulz von Thun erinnert.
Er beschreibt sogar ein Vier-Ohren-Prinzip.
Von diesem Prinzip hab ich auch schon gelesen, aber diesen Autoren kenne ich nicht,
da muss ich doch mal recherchieren

Danke nochmals und liebe Grüße,
Chavi
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Alt 02.03.2016, 20:10   #8
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Hi Chavi,

ja, ich musste auch grinsen, als ich dein Gedicht das erste Mal gelesen habe, da sind wir irgendwie vom gleichen Grundgedanken ausgegangen.

Ich erinnere mich an meine Zeiten als Hobbyfunker. Da gab es auch so manche Sende- und Empfangsstörung, welche die Kommunikation schwierig machte.

Ähnliches geschieht auch in der Beziehung zweier Menschen.
Der eine sagt was, der andere will oder kann es nicht verstehen und schon ist das Missverständnis vorprogrammiert.

Das wird in den ersten beiden Strophen gespiegelt und anschaulich dargestellt.

Und das Fazit der letzten Strophe ist auch nicht von der Hand zu weisen.

Zumindest wenn man das "Schlafengehen" so interpretiert, wie ich das jetzt mache. Bin eben ein Kerl...

Kleine Anmerkung zur ersten Strophe:

Dieses "gar nicht" in der zweiten Zeile will mich gar nicht so recht gefallen, es klingt meines Erachtens an dieser Stelle etwas gestelzt.
Und der Abschluss "wird mir bange" stellt in dem Zusammenhang eine Inversion dar, so sagt man das eigentlich nicht.

"Du bist der Sender, ich Empfänger -
und wir sind keine *Doppelgänger*,
denn was du sendest, ich empfange,
ist ganz verschieden - mir wird bange."

Zwei klitzekleine Änderungen wären das nur, die in meinen Augen aber noch etwas mehr Pepp in die Sache bringen würde.

Kannst ja mal drüber nachdenken.

Der Text hat mir gut gefallen und ich finde, die Aufgabe ist gut von dir gelöst worden.

Gern gelesen, gelacht und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald


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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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Alt 03.03.2016, 09:44   #9
Chavali
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Moin Faldi,
Zitat:
Zwei klitzekleine Änderungen wären das nur, die in meinen Augen aber noch etwas mehr
Pepp in die Sache bringen würde.
ja, aber die habens in sich
Habe sie sofort umgesetzt - da fragt man sich manchmal, warum man auf das Naheliegendste
zuletzt kommt oder es bemerkt ein Außenstehender....

Danke dafür und überhaupt für deinen Kommi.

Lieben Gruß,
Chavi
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Alt 07.03.2016, 04:37   #10
Lailany
Kiwifrüchtchen
 
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Liebe Chavi,
das gefällt mir wirklich sehr gut.
Eine fein gelungene Aufbereitung des vorgegebenen Themas.

Was ich jedoch überhaupt nicht leiden kann und höchstens bei Humor (oder einem unerfahrenen Schreiber) tolerieren kann und will, ist euer, und damit meine ich euch Deutsche allgemein heiß geliebtes "mal".
Das ist haarsträubend finger- und fußnägelaufrollend unlyrisch. Egal, wie sehr es sich eingebürgert hat, oder wie häufig es auch verwendet wird, es wird damit sprachlich auch nicht schöner.
Nicht für österreichische Kiwiohren.

In deinem Text hier ist es zudem so verzichtbar wie eine Warze auf der Nase.
Was spricht gegen
"versuchen wir es andersrum" ?
Damit wärst du auch gleich noch das "wirs" los.

Mein Sahnehäubchen ist die versöhnliche letzte Zeile.

Sehr gerne gelesen und besenft hat
Lai (die nicht mit dem "mal" tanzt )

PS: Gerade merke ich, es steht in Humor. Was ich oben gemeint habe, dort wo ich ev über ein "mal" hinweglese, ist ein Spaßtext. Das aber ist der deine nicht. Ganz im Gegenteil: er beinhaltet eine Moral, ist auf mehreren Ebenen interpretierbar und überbringt eine Botschaft, die sich jeder von uns hinter den Spiegel stecken soll.

PSPS: Please, schieß das ekelige "mal" in den Wind....
__________________
.................................................. ...........................................
"Manchmal ist es so demütigend, ein Mensch sein zu müssen..." Erich Kykal

Geändert von Lailany (07.03.2016 um 07:06 Uhr)
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