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#1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
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Der Knirps
Er lag im Bahnhofsrestaurant, Tisch Zweiundzwanzig links am Gang. Man hatte ihn beim Mittagessen – der Zug kam pünktlich – glatt vergessen und ist nach Hamburg abgereist. Nun war das Ziel, wonach er strebte nur Hamburg, wo die Schirmin lebte, die große Liebe seines Lebens! Ach, alles schien ihm nun vergebens, nur weil der Zug zu pünktlich kam. Sein Herz begann an Wochentagen um elf Uhr drei erregt zu schlagen, da kommt, Gleis fünfzehn, schon seit Jahren der Zug aus Hamburg eingefahren und bringt, hofft er, die Schirmin mit. Und heute – Himmel, welch ein Glück! – stolziert ein Fräulein, schön und chic, mit weißem Schirm ins Restaurant, Tisch Zweiundzwanzig links am Gang! – Da springt der Knirps beseligt auf.
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller Geändert von Thomas (12.03.2017 um 07:38 Uhr) |
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#2 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi Thomas!
S4Z1 - hat einen Buchstaben zuviel. ![]() Der Reim "Gang/ Restaurant" zu Beginn und am Ende des Gedichts funktioniert leider nur in gewissen deutschsprachigen Regionen. In Österreich beispielsweise nicht! Wir sprechen das französische Wort auch französisch aus .. ![]() ![]() Besser hätte mir gefallen, wenn die Schlusszeilen sich strophenübergreifend - zumindest paarweise - gereimt hätten ... ich mag diese losen Enden nicht, konnte mich selbst bei Rilke nicht mit ihnen anfreunden. ![]() Abgesehen davon aber sehr eingängig und schön geschrieben. Man fühlt mit dem armen "Knirps"! (Du hattest mich tatsächlich genasführt - zu Beginn dachte ich, ein Baby wäre vergessen worden ... ![]() Sehr gern gelesen! ![]() LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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#3 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
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Lieber Erich,
das "e" ist nun weg, es fehlt bestimmt irgendwo in einem meiner anderen Texte. ![]() für die Zwoggel-Version würden die Zeilen "Er lag im Bahnhofsrestaurant, Tisch Zweiundzwanzig links am Gang." natürlich geändert in: "Im feschn Bahnhofresoroa Tisch Zwaeiundzaanzg lieagt a doa" ![]() Zugegeben, die Reime sind etwas locker, z.B. auch "Glück" auf "chic", aber es ist ja keine Jahrhundertwerk. Schön, dass es dir trotzdem zusagt. Liebe Grüße Thomas
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller |
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#4 |
Gast
Beiträge: n/a
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humorig, lieber Thomas, der Knirps...
Die losen Enden ![]() Der Schluss mit dem Wortspiel- gelungen. Verliebte Männer sind niedlich ![]() Schmunzeln von Koko |
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#5 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
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Liebe Koko,
Danke, verliebte Frauen doch auch! ![]() Liebe Grüße Thomas
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