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#1 |
Nixe, rotblond
Registriert seit: 18.02.2018
Ort: in Meeresnähe
Beiträge: 807
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![]() Version nach Erich Kykal: Urversion: Dort, wo einst ein Wald gewesen, fressen sich die Feuer durch, gierig leckend ihre Flammen, ohne Halt und ohne Furcht. Graue Asche bleibt zurück, Baumruinen kahl und schwarz, alles Leben ist verschwunden, übrig blieb ein Topf mit Harz. Doch es gibt kein Grund zur Trauer, die Natur, sie baut schon vor, hinter einer Feuermauer sprießt ein Samenkorn empor. Und so dreht sich diese Erde immerfort und wächst und stirbt, bis es einmal dunkel werde - bis das Leben ist verwirkt.
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Was man ernst meint, sagt man am besten im Spaß. Wilhelm Busch Geändert von waterwoman (04.07.2019 um 08:14 Uhr) |
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#2 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi WW!
Ja leider - unsere Wälder werden immer weniger, weltweit betrachtet. Während der Wald in Deutschlang und Österreich sogar zunimmt, leiden die äquatorialen Wälder unter Holzfällern, armen Siedlern oder gierigen Konzernen, die lieber Monokulturen mit Kokospalmen oder anderen Nutzpflanzen haben wollen, um Millionen daran zu verdienen. Die subarktischen Wälder der Tundra im Norden leiden unter der Klimaerwärmung, aber auch hierzulande ändert sich alles: Den Fichten wird es hier bald zu warm! Zum Formalen: S1Z2/4 - Der Reim ist unrein. S2Z1 - Bricht das Kadenzenschema von S1 (wmwm), hier ist die erste Zeile männlich, nur Z3 ist weiblich (mmwm). Die Str. 3 und 4 halten sich wieder an das Schema von S1. S3Z1 - ist leider wohl umgebaut worden, ohne alle Teile anzugleichen. So jedenfalls fehelerhaft. S4Z4 - Es wäre sprachlich viel schöner, eleganter und lyrischer, wenn es ohne diese Inversion ginge. Das Reimschema ist leider ebenfalls inkohärent: S1: Z2 und 4 (unrein) S2: Z2 und 4 S3: Z1 und 3, Z2 und 4 S4: Z1 und 3 (Z2 und 4 - stirbt und verwirkt sind KEIN Reim) Ein Vorschlag für stringentes Reim- (ABAB) und Kadenzenschema (wmwm): Dort, wo einst ein Wald gewesen, breitet sich ein Feuerring, in den Flammen kann man lesen, was durch sie verloren ging. Graue Asche auf den Wunden, Baumruinen kahl und schwarz, alles Leben ist verschwunden, übrig blieb ein Topf voll Harz. Doch das ist kein Grund zur Trauer, die Natur, sie baut schon vor, hinter einer Feuermauer sprießt ein Samenkorn empor. Und so dreht sich diese Erde immerfort und wächst und stirbt, bis es einmal dunkel werde, alles Lebende verdirbt. Vergleiche und wähle selbst. Gern gelesen! ![]() LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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#3 |
Nixe, rotblond
Registriert seit: 18.02.2018
Ort: in Meeresnähe
Beiträge: 807
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Hi eKy,
ja, man weiß wirklich bald nicht mehr, welchen wissenschaftlichen Theorien zum Thema Klima man folgen oder glauben soll. Beide Seiten haben schlüssige Argumente! Was nun mein Text dazu betrifft: Auch hier hast du schön geschliffen, was mir gut gefällt. Bist eben ein Sprachkünstler ![]() Ich stelle deine Version oben mit ein, schließlich ist es die deine, damit will ich mich nicht schmücken ![]() Danke dir! Gruß ww
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Was man ernst meint, sagt man am besten im Spaß. Wilhelm Busch |
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