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#1 |
MohnArt
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Abendwehen
Der Abendwind spielt zart mit den Gedanken, ein mildes Wehen setzt sich träumend fort. Die Schicksalsfäden spinnen immerfort, fast scheint es mir, als machten sie mich wanken. Das Dunkeln schon, hat mich ganz leis umfangen, es sinkt die Nacht. Die Farben - sie verblassen. Schon wollen vage Ängste mich erfassen, des Herzens Unruh füllt mich ganz mit Bangen. Wie kann ich Mensch denn alles nur begreifen, wie soll ich nur an all den Dingen reifen, die mich umgeben und geschehn immerfort. Wie läuft das Leben und wo will es enden, was hab ich Mensch denn dann in meinen Händen, doch bleibst alleine Du - mein sichrer Hort. Abendwehen Der Abendwind spielt zart mit den Gedanken, ein mildes Wehen setzt sich träumend fort. Geheimnisvoll erscheint mir jener Ort, wo Schicksalsfäden spinnen immerfort. Das Dunkeln schon, hat mich ganz leis umfangen, es sinkt die Nacht, die Farben sie verblassen, schon wollen vage Ängste mich erfassen, des Herzens Unruh füllt mich ganz mit Bangen. Wie kann ich Mensch denn alles nur begreifen, wie soll ich nur an all den Dingen reifen, die mich umgeben und geschehn in einem fort. Wie läuft das Leben und wo will es enden, was hab ich Mensch denn dann in meinen Händen, doch bleibst alleine Du - mein sichrer Hort. Geändert von Klatschmohn (18.06.2009 um 06:59 Uhr) |
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#2 |
gesperrte Senorissima
Registriert seit: 07.02.2009
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Klatschmohn!
ein Sonett!! (Ich wage mich immer noch nicht daran). *** -------------------------------------------------------------------------------- Abendwehen Der Abendwind spielt zart mit den Gedanken, ein mildes Wehen setzt sich träumend fort. Geheimnisvoll erscheint mir jener Ort, wo Schicksalsfäden spinnen immerfort. Das Dunkeln schon, hat mich ganz leis umfangen, (nach "Dunkeln schon" hätt ich das Komma weggelassen) es sinkt die Nacht, die Farben sie verblassen, (Es sinkt die Nacht. Die Farben - sie verblassen.) schon wollen wage Ängste mich erfassen, (vage) des Herzens Unruh füllt mich ganz mit Bangen. (schöööön!!) Wie kann ich Mensch denn alles nur begreifen, wie soll ich nur an all den Dingen reifen, die mich umgeben und geschehn in einem fort. Wie läuft das Leben und wo will es enden, was hab ich Mensch denn dann in meinen Händen, (Fragezeichen statt Komma??) doch bleibst alleine Du - mein sichrer Hort. ("nun" statt "doch" ??) *** Wunderschön. Eine von Liebe getränkte Melancholie, so ganz nach meinem Geschmack! Für diese Sommernacht wie gemacht! In Herzen sinkend. Lieben Gruß von cyparis |
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#3 |
der mit dem Reim tanzt
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: SpreeAthen
Beiträge: 565
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Liebe Klatschmohn, ein wunderbares, gedankenschweres Gedicht hat du hier eingestellt. Dabei lässt du das Ende offen, denn wer ist dein "sichrer Hort", den du mit "du" anredest? Es hört sich an, als wenn du eine Sinn-Krise mit diesem Aufsatz (Sonett) bearbeitest. Weiter möchte ich jedoch nicht spekulieren. Vielleicht verrätst du noch einiges.
Formal noch Vorschläge: Die erste Strophe hat nicht die Form abba: Der Abendwind spielt zart mit den Gedanken, ein mildes Wehen setzt sich träumend fort. Geheimnisvoll erscheint mir jener Ort, wo Schicksalsfäden spinnen immerfort. ( da Schicksalsfäden spinnenartig ranken.) Das Dunkeln schon, hat mich ganz leis umfangen, es sinkt die Nacht, die Farben sie verblassen, (die Farben, sie verblassen,) schon wollen wage Ängste mich erfassen, des Herzens Unruh füllt mich ganz mit Bangen. ( ...mich erfüllt mit Bangen.) Wie kann ich Mensch denn alles nur begreifen, wie soll ich nur an all den Dingen reifen, die mich umgeben und geschehn in einem fort. ( ...und geschehen immerfort?) Wie läuft das Leben und wo will es enden, ( ...und wann will es enden,) was hab ich Mensch denn dann in meinen Händen, ( was hab ich dann, ich Mensch, in meinen Händen?) doch bleibst alleine Du - mein sichrer Hort. ( Was bleibt, allein bist Du, mein sichrer Hort.) Gerne damit beschäftigt Gruß Archimedes ...der mit seinen Schicksalskreisen leben muss
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gestörte Kreise Geändert von Archimedes (17.06.2009 um 22:54 Uhr) |
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#4 |
MohnArt
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Liebe Cypi,
einen ganz herzlichen und lieben Dank für Deinen so freundlichen Kommentar. Ui, hatte ich doch gleich das Gefühl, dass vage falsch geschrieben war, aber ich war nicht so ganz da und mit vielen Gedanken beschäftigt. Ja, es war auch ein gedankenschweres Gedicht und ich habe bemerkt, dass sich ein Sonett (denn ein solches sollte es tatsächlich sein) sich sehr gut dafür eignet. In diesem Sinne kann ich Dir nur Mut dazu machen. Du wirst sicher auch nicht so "gedankenverlorene" Fehler machen, wie ich. Alleine, dass ich nicht gemerkt hatte, dass ich im ersten Vers den "umarmenden reim" geschludert habe. Dabei hab ich doch aufgepasst - oder ne, eher doch wohl nicht. Liebe und herzliche Grüße, Klatschmohn Lieber Archi, auch Dir einen ganz lieben Kommentar und Dein Aufmerksammachen auf die Fehler, die ich da eingebaut habe. So was passiert wohl wenn man am Texte feilt- aber man muss es auch merken! ![]() Ja, manchmal wird man in Gedankenstrudel hereingerissen und das färbt alles Gesehene um. So werde ich heute alles daran setzen meine Gedanken in neue Bahnen zu befördern und die Umlaufbahn derselben zu verändern. Einige von den Vorschlägen habe ich sehr gerne von Dir angenommen, andere hätten den Sinn für mich verändert, wobei ich den eigentlich auch gar nicht so definieren möchte und vielleicht auch nicht kann. Herzliche Grüße an Dich und alles Liebe Klatschmohn |
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#5 |
Gesperrt
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Liebe Heidi,
Applaus! Applaus! Applaus! ![]() Der Inhalt passt ganz hervorragend zum Sonett, Sprache, Klang - alles perfekt! Technisch könntest Du noch etwas bearbeiten: Der Abendwind spielt zart mit den Gedanken, ein mildes Wehen setzt sich träumend fort. Die Schicksalsfäden spinnen immerfort, fast scheint es mir, als machten sie mich wanken. Es wäre schön, könntest Du auch noch Z2 und Z3 weiblich klingen lassen. Das ist natürlich nicht zwingend, aber da Du im folgenden Quartett durchgängig weibliche Kadenzen hast, würde ich sie auch im ersten Quartett bevorzugen. Das Dunkeln schon, hat mich ganz leis umfangen, es sinkt die Nacht. Die Farben - sie verblassen. Schon wollen vage Ängste mich erfassen, des Herzens Unruh füllt mich ganz mit Bangen. Im zweiten Quartett sollten sich die Reime des ersten Quartetts wiederholen. Das wäre hier für S1/S4 -anken und für S2/S3 -ort (?). Wie kann ich Mensch denn alles nur begreifen, wie soll ich nur an all den Dingen reifen, die mich umgeben und geschehn immerfort. Wie läuft das Leben und wo will es enden, was hab ich Mensch denn dann in meinen Händen, doch bleibst alleine Du - mein sichrer Hort. In den Terzetten hast Du eef-ggf, eine sehr schöne Variante, genommen. Ein wunderbar gelungener erster Versuch! Hoch erfreute und herzliche Grüße, Medusa. |
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#6 |
MohnArt
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Liebe Medusa,
einen ganz dolles Danke für den Applaus von Dir. Das freut mich. Um jetzt allerdings alles richtig zu haben, müsste ich ein neues Gedicht schreiben, denn der Sinn würde sich zu sehr verändern, wenn ich jetzt so viel umschreiben würde. Das nächste Sonett wird dann aber korrekt. Jedenfalls versuch ich es. Ich danke Dir ganz herzlich. Liebe Grüße, Heidi |
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#7 |
Gesperrt
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Liebe Klatschmohn,
neenee, lass das mal so und mach Dir keen Kopp, es ist total gut gelungen! Und wenn Du Dich irgendwann in das Korsett gezwängt und die strengen Regeln verinnerlicht hast, dann kannst Du Dir einige Freiheiten erlauben. Noch immer begeisterte Grüße, Medusa. |
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#8 |
MohnArt
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Liebe Medusa,
ja, was soll ich noch sagen, ich freu mich und ![]() Alles Liebe, Klatschmohn |
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