Karate und so...

[Taxi5013]

Karate und so…

Wir sind eine richtige Familie, Vater,(also ich), Mutter, also meine Frau Sabrina und unsere zwei Kinder, da ist der Rico,
unser achtjähriger Sohn, (ein Andenken von unserem ersten Italien Urlaub) und unsere siebenjährige Tochter Paula.

Beide Kinder gehen in die -Ottilie von Ott- Schule.

Ich arbeite als Betonmischer auf dem Bau und meine Frau , eine robuste Köchin, ist im Kindergarten -Hutzi Putzi- tätig.

So weit, so gut.

Enrico und Paula sind zurückhaltende Kinder, etwas Scheu, wohl daher, weil ich beim Schelten etwas lauter bin als es andere Väter sind.

Paula wurde von einigen Kindern in ihrer Klasse -gemoppt-, wohl daher, weil sie die Dickste in ihrer Klasse war.
Na ja, Sabrina kocht eben zu gut.

Hilfe von ihrem Bruder bekommt Paula nicht, er ist ein kleiner Feigling.

Da Paula immer öfter verweint nach hause kommt, beschließe ich, sie muss Lernen, sich selbst zu Verteidigen.

Also wurde Paula zum Karate Kursus angemeldet.

Und siehe da, bereits nach sechs Monaten, bekam sie ihren ersten .-Gürtel-.
Wir bekommen den ersten “Blauen Brief” von der Schulleitung.
Es wird zum Gespräch in die Schule eingeladen.

Im Klassenraum 1b, sitzen bereits viele Eltern, ich setze mich dazu.
Die Lehrerin von Paula, Fräulein Rübel, ergreift das Wort.

“Herr Fleubert, sie sehen hier alle jene Eltern, deren Kinder, ihre Tochter Paula, in den letzten sechs Monaten, verprügelt, Finger gebrochen, Arme ausgekugelt hat, sogar einigen Jungen die Haare ausgerissen hat.
So kann das nicht weiter gehen!”

“Was, das soll meine kleine, brave Tochter getan haben, das ist doch unmöglich!”

Ein bedrohliches Gemurmel unter den anwesenden Eltern wird hörbar.

Sechs Monate später.
Wir erhalten den sechsten “Blauen Brief” der Schule.

Als ich den Klassenraum betrete, sitzen aber diesmal keine Eltern dort, sondern der Herr Direktor, er humpelt stark, zwei verletze Lehrer, zwei verletzte Lehrerinnen, darunter auch Fräulein Rübel, sowie der Hausmeister der Schule, er trägt einen Arm in der Schlinge.

Der Herr Direktor ergreift das Wort.

“Herr Fleubert,…oh wie ich sehe, sind sie verletzt, wer hat ihnen denn das Veilchen verpasst?”

Äh, ja, ich bin im dunkeln an den Türstock gelaufen!”

“Ähm ja, also kann das nicht mehr weitergehen, ihre Tochter greift unsere Lehrkörper an, sobald sie ich ungerecht behandelt fühlt.
Unseren Hausmeister hat sie mit nur einen Griff zu Boden gebracht, wobei er sich den Arm gebrochen hat.
Fräulein Rübel, sowie zwei andere Lehrerinnen, hat sie sogar in den Klassenschrank gesperrt.
Zwei Lehrer lauerte sie im Treppengang auf, die Lehrer trauten sich nicht, die Schule über die Treppe zu verlassen, sie versuchten sich abzuseilen, dabei rutschten sie ab und fielen zu Boden. Das Fazit ist, jeder hat sich die Beine gebrochen. Auch mir hat ihre Tochter arg mitgespielt, als ich morgens mit dem Auto auf den Parkplatz fuhr, konnte ich die Türen nicht öffnen, denn sie stellte rechts und links, Mülltonnen davor.

Ich werde ab Morgen bitten, den Bundesgrenzschutz als Sonderbegleitung für Führungskräfte, an diese Schule abzustellen.

“Also ich kann mich nur für das Verhalten meiner Tochter bei ihnen entschuldigen, ich werde ein ernstes Wort mit ihr Reden!”

Wieder zuhause sehe ich, da sitzt meine Frau in der Küche, gefesselt auf einen Stuhl, vor ihr steht unsere Tochter, in der Hand einen Teller mit Spinat, sie brüllt meine Frau an….”Los, iss das jetzt sofort auf!”

Als ich dazwischen gehen will, sagt unser Sohn drohend zu mir:
“Mach das nicht, Paula hat mir Karate beigebracht, ich möchte dich nicht verletzen!”

Wir leben jetzt in einer anderen Stadt, unsere Kinder sitzen im Hochsicherheitstrakt einer JVA, wir dürfen sie vorerst nicht sehen.