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#1 |
Galapapa
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Wie brannte in mir das Verlangen,
aus junger Leidenschaft geboren, doch in Alltäglichkeit gefangen, ging stumm der Lebenstraum verloren, die Welt nach meinem Sinn zu formen, dem Wirken einen Sinn zu geben - das große Ziel zerbarst an Normen, am Zwang der Wirklichkeit im Leben. Bald waren es nur noch Gedanken, - zermalmt im Räderwerk der Zeit, verdammt, zum Staubkorn zu vergehen - die in der Müdigkeit ertranken, um dann in die Vergessenheit im Wind für ewig zu verwehen. Geändert von Galapapa (10.11.2010 um 22:36 Uhr) |
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#2 |
Slawische Seele
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
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Lieber Galapapa,
ich denke du verstehst richtig, wenn ich dir sage, dass ich hier Form und Dichtung belobe, den Inhalt aber mit einem zustimmenden Lächeln angenommen habe. Wie wahr! ![]() Mein Gott, was haben mich einst die "Alten" genervt, als ich meine Ideale preisgab, als ich wusste, wie anders es sein wird, wenn erst ich an der Reihe bin. ![]() Ich glaube der Lebenstraum erstarb schon in Lehrjahren. ![]() Aber dann gab es noch einmal einen Aufwind. Kinder, Erziehung, Verstehen und alles besser machen. Leider machten nicht alle und immer mit. ![]() Wie oft habe ich mit genau den Worten argumentiert, die für mich so gar nicht in Frage kamen. Das Leben der Generationen ist ähnlich wie Ebbe und Flut. Wir kommen und gehen. Wir leben kurz Ideale aus und werden von neuen unerkannt überrollt. ![]() Für mich eine "fröhliche" Philosophie, in der ich mich gut wieder finde. Liebe Grüße Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
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#3 |
Galapapa
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Hallo liebe Dana,
danke für den lobenden Kommentar! Ich hatte schon befürchtet, dass dieser Text zu negativ verstanden wird. Du hast es exakt getroffen: Dieser Rückblick ist eher heiter als traurig. Für Manchen mag das paradox klingen, aber: Das Leben erfüllt nicht jede Erwartung, dämpft so manche Euphorie und vereitelt große Ziele, jedoch beschenkt es einen dafür mit soviel unerwatetem Positivem. Man hat einen Weg vor Augen, doch das Leben führt einen auf einen ganz anderen. Der muss deshalb aber keineswegs schlecht sein. Wenn ich auf meine Kinder blicke, dann verblasst angesichts meines Stolzes jedes edle Ziel meiner Jugendzeit und, wenn's auch oft grauenhaft war, ich würde alles genauso wieder machen. Das ist die Realität und auch ohne die Welt verändert zu haben lebe ich in meinen Kindern weiter. Danke nochmals, mit einem lieben Gruß an Dich! Galapapa |
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#4 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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![]() hallo galapapa,,
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© Bilder by ginton du bist in mir... Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi) nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)
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#5 |
der mit dem Reim tanzt
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: SpreeAthen
Beiträge: 565
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Hallo Galapapa, schön hast du beschrieben, wie die jugendlichen Ideale sich allmählich in Staub verwandeln, nachdem sie an der Realität zerbrachen. Das mag für den einzelnen so gelten, und er flüchtet sich dann in die Schönheit der Natur und das Lebensglück der Kinder. Wir 68er haben da noch zusätzlich an Illusionen zu knabbern, da wir gesellschaftliche Erneuerung wollten.
Wehmut Wie wollten wir die schnöde Welt verändern, mit Sozialismus, ohne Heuchelei, wir drehten an Gesellschaftsrändern, der Kinderladen war stets auch dabei. Bewusstseinsübungen, die brachten die Freiheit doch so recht in Schwung, Establishment war ständig zu verachten, wir schaffen das, da wir uns fühlten jung. Doch leider konnten wir bald deutlich sehen, gesellschaftlich gelang die Wende nicht: Das bloße am Bewusstsein drehen, es landete für manche vor Gericht. Die Kinder haben wohl den Schaden, der Ellenbogen-Einsatz ist ihn'n fremd, wir fühlen uns jetzt Schuldbeladen. Entwicklungsmöglichkeiten, ungehemmt, die brachten nicht den steten, reifen, gesellschaftlich bewussten, neuen Staat. Nur Egoisten können wieder sich abgreifen, was Solidarität geboten hat. So träumen wir in späten Jahren von einer bessern, lebenswerten Welt, gerecht für jeden, Fried-erfahren und unabhängig von dem ganzen Geld. Dein Gedicht hat mir gefallen und ich danke für die Anregungen Gruß Archimedes ...der mit den Lebenstraum-Kreisen
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gestörte Kreise Geändert von Archimedes (09.11.2010 um 23:51 Uhr) |
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#6 |
Galapapa
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Hallo ginTon,
danke fürs Lob und die Anregung! Letztere ist genial! Das passt so viel besser, danke! Zwar werden die Nebensätze, die Du kritisch siehst, durch dieses Komma noch vermehrt, ich selbst sehe darin allerdings kein Problem. Allenfalls der Bezug von "Gedanken" zu "tranken" ist mit den eingeschobenen Nebensätzen etwas schwierig herzustellen, allerdings eindeutig. Ich habe deshalb auch die Bindestriche eingefügt. Also, nochmal danke verbunden mit einem herzlichen Gruß an Dich! Galapapa Hallo Archimedes, ja, die Ideale und Ziele der 68er haben auch mich sehr beeinflusst und geprägt. Es war eine Bewegung, die allerdings auch Einiges bewegt und erneuert hat, so meine ich. Ich glaube auch, dass damals der Boden bereitet wurde, auf dem später die Saat des Umweltbewusstseins aufgegangen ist. Dein Gedicht solltest Du aus dem Faden herausnehmen und ein eigenes Thema damit erstellen. Es ist sehr gut und hat mir wehmütige Erinnerungen geweckt. Darf ich einen kleinen Änderungsvorschlag machen: S2/V4 :"...Wir schaffen das, wir fühlten uns so jung..." Damit wäre die Verdrehung beseitigt. Auch ich danke Dir und grüße Dich herzlich! Galapapa Geändert von Galapapa (10.11.2010 um 22:50 Uhr) |
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#7 |
der mit dem Reim tanzt
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: SpreeAthen
Beiträge: 565
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Hallo Galapapa, das Gedicht war aus der Beschäftigung mit deinem Gedicht geboren. Da du es vorgeschlagen hast, werde ich es noch einmal extra einstellen. Deinen Vorschlag werde ich übernehmen.
Gruß Archimedes ...der mit den wehmütigen Kreisen
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gestörte Kreise |
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