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Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 30.08.2011
Ort: Wetzlar/Hessen
Beiträge: 446
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Die eine voller Schönheit und Anmut
für alle Lebewesen gut der andere voller Zorn und Gewalt macht vor nichts und niemandem Halt. Natalinde, zu dir komme ich gerne suche dich oft in der Nähe und Ferne bist immer freundlich und liebenswert bist Schöpfungskraft und Phantasie bist Frühlingserwachen und Herbstvergehen erfüllst alles Leben mit deiner Magie. Turamon, du dunkler Gesell vor dir flüchte ich oft ganz weit und sehr schnell bist grimmig und unbeherrscht bist Zerstörung und Katastrophe bist Winterfrost und Sommerglut bedrohst alles Leben mit deiner Wut. Ich liebe dich sehr, Natalinde möchte für immer bei dir sein dich hasse ich nicht, Turamon doch sei mir nicht böse ich bleibe dir lieber fern. Ihr beide seid eins gehört zusammen wir können euch lieben oder verdammen müssen versuchen euch zu akzeptieren dürfen den Kontakt nicht (noch mehr) verlieren. Geändert von wüstenvogel (12.01.2012 um 21:24 Uhr) Grund: Anregung von der "Stimme" (siehe Kommentar) |
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#2 | ||
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 15.03.2011
Ort: Stuttgart
Beiträge: 1.836
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Hallo, wüstenvogel,
ich habe dein Märchen gefunden. Mir gefällt es (jetzt ganz unabhängig vom Gedicht) wirklich gut - möchtest du es nicht einstellen? Das ist eine Geschichte, die sich meines Erachtens nach auch gut für Erwachsene eignet. Ich würde es ggf. sehr gerne kommentieren. ![]() Aber zurück zum Gedicht. Der Titel ist gut gewählt, denn hier ist er der "Wegweiser", um die Intention des Gedichts zu verstehen. Wobei mir allerdings am Gedicht auch gefällt, dass es eine zweite Möglichkeit der Interpretation bietet, jedenfalls für mich. Ich könnte darin auch den Menschen selbst sehen - gewissermaßen seine "helle" und "dunkle" Seite, und die daraus resultierende Selbsterkenntnis. Denn, um seinen "Frieden" mit sich selbst zu machen, müsste man als Mensch auch seine "Schattenseite" erkennen - um so die Möglichkeit zu haben, sie zwar "anzuerkennen", aber sich für die "helle Seite" zu entscheiden. Denn wir müssen ja alle für uns selbst entscheiden, wie viel "Raum" wir der "Dunkelheit" in uns lassen möchten. Das aber nur "am Rande". Der Titel zeigt, worum es geht: NATUR. Ja, gut dargestellt. Sie hat ihre wunderschöne Seite, die sich ganz besonders im Frühling (wenn alles grünt und blüht) und im Herbst mit seiner Farbenpracht (und mit der Ernte, auch so gesehen) zeigt. Und es gibt die "grausame Seite", denn Erdbeben, Überschwemmungen, Vulkanausbrüche, Dürrekatastrophen und harte Winter gibt es eben auch. Wobei ich sagen muss, dass mir "NAtalinde" ebenfalls "lieber" ist - klar. ![]() Das wird hier in der letzten Strophe besonders deutlich. Es ist nun einmal so, dass Menschen gerne "personifizieren", d. h. menschliche Eigenschaften übertragen - sei es nun auf die Natur selbst oder z. B. auf Tiere (was ja auch nicht voneinander getrennt werden kann, egal, wie man es betrachtet). Wir können die Auswirkungen, die die Natur auf uns hat, "lieben oder hassen". Aber die Natur ist kein "Wesen", das irgendwie etwas mit "Absicht" macht - obwohl es eben viele Menschen gibt, die ihr genau das "unterstellen". Na ja, das ist so typisch menschlich. Wenn etwas Schlimmes passiert, muss "jemand" schuld daran sein. (Die "Personfikation" der Natur erinnert mich immer an die Personfikation von Gottheiten. Allerdings werde ich den "Verdacht" nicht los, dass es weniger um "Danke" geht als darum, jemanden/etwas zu haben, dem man die "Schuld" für irgendetwas geben kann ... ![]() Ja, es stimmt, was das Gedicht sagt. Wir "leugnen" hartnäckig, dass wir nicht die "Herren" sind, sondern lediglich eine Primatenart, die nichts ist als ein Teil der Natur - und kein bisschen mehr. Wir versuchen, sie "nach unserem Willen zu formen" und sie zu "kontrollieren". Wie heißt es so treffend: Hochmut kommt vor dem Fall ... Aber ich glaube nicht, dass wir die Natur wirklich zerstören können. Wir können uns lediglich selbst (wenn wir so weitermachen, wird das irgendwann der Fall sein ![]() Aber der Mensch ist unbelehrbar, denn auch das pflegt er "umzudrehen" - und der Natur in die "Schuhe zu schieben", denn sie hat dieses Gehirn ja "gemacht", nicht wahr? O Mensch, Mensch! Und ich schließe mich ein. Zitat:
Zitat:
Mein persönliches "Fazit": Zwar ist die im Gedicht dargestellte Ansicht gewissermaßen "nichts Neues" ![]() ![]() Gerne gelesen und kommentiert. Liebe Grüße Stimme ![]()
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#3 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 30.08.2011
Ort: Wetzlar/Hessen
Beiträge: 446
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Hallo Stimme,
wieder einmal ein großes Dankeschön für deinen ausführlichen Kommentar. Zuerst war ich erstaunt, wie du auf mein kleines Märchen gestoßen bist, aber dank Google ist das ja kein Problem. Es ist vor fast dreißig Jahren während eines Urlaubs im Schwarzwald entstanden. Das Gedicht ist, denke ich, vom Titel und von der Aussage jer recht klar angelegt. (Haupt)Thema ist die Natur in ihrer (scheinbaren) Widersprüchlichkeit. Für mich ist es immer wieder interessant, über diese zwei Seiten nachzudenken. Unser Verhältnis zur (inneren und äußeren) Natur zeigt ganz deutlich den Grad unserer Entfremdung. Es ist völlig richtig, ich wollte die Natur nicht als gut und/oder böse darstellen - das sind menschliche Werte, die für die Natur keine Gültigkeit haben. Die Natur ist, sie geschieht - nicht mehr und nicht weniger. Ds Gedicht ist (auch) als Reaktion auf eine Diskussion in einem anderen Forum entstanden - die einen beschreiben die Natur als gut, andere hingegen als den Menschen gegenüber feindlich gesonnen - beide Meinungen ergänzen sich - aber, wie du so schön gesagt hast - die Natur hat keine Persönlichkeit, und ihr liegt herzlich wenig an uns. Allerdings sollte umgekehrt uns sehr viel an ihr liegen - sie ist und bleibt nun mal die Grundlage unseres Lebens. Mit deiner Anmerkung hast du völlig Recht - inhaltlich müsste es heißen: ich bin lieber ohne dich oder auch: fern von dir Hier habe ich die Aussage zugunsten eines Reims leicht verändert -was aber im Grunde nicht in Ordnung ist - denn der Inhalt steht (für mich) über der Form. Mal sehen. Das in dem Gedicht Dargestellte ist sicher nichts Neues - wer wollte ernsthaft leugnen, dass die Natur zwei (gegensätzlich scheinende) Seiten hat. Schön, dass du es nicht als abgedroschen und trivial empfunden hast. Es lohnt immer, finde ich, sich über unser Verhältnis zur Natur Gedanken zu machen. Viele liebe Grüße wüstenvogel |
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