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#1 |
Gast
Beiträge: n/a
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gingen so frohmutgekleidet
waren so tautropfentrunken haben so satt uns geweidet sind in den mooren versunken tankstellenschilder im nebel stolpernde gämsen im tiefschnee risse im längeren hebel brodelnde schlämme der tiefsee zünden euch flackernde lichter suchen den kurs zu verwirren tragen die male der dichter wissen, wir können nicht irren Geändert von wolo von thurland (11.01.2012 um 21:37 Uhr) |
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#2 |
nach vorn sehen und nicht
Registriert seit: 07.12.2011
Ort: Rathenow
Beiträge: 265
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Hallo wolo,
wir tragen die Male ... und können uns nicht verirren. Das ist bei so einem Nebel nicht einfach, man übersieht sogar die Verkehrsschilder. Herzlichst Timo
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Nach vorn sehen und nicht zurück! |
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#3 |
Gast
Beiträge: n/a
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hallo timo
danke fürs reinschauen. allerherzlichst wolo |
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#4 | ||||
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 15.03.2011
Ort: Stuttgart
Beiträge: 1.836
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Hallo, wolo,
"Dichterbrösel" - klingt interessant. ![]() Zitat:
![]() Zitat:
![]() Dann kommen für mich zwei "Bedeutungssprünge". Ich kenne den Spruch, dass jemand "am längeren Hebel sitzt". Dieser Hebel hat also "Risse". Etwas, woran jemand geglaubt hat, oder eine Überzeugung, hat jetzt Risse. Folglich kann sich an diesem Hebel nicht mehr so gut festgehalten werden wie zuvor. Im Sinne von "Halt verlieren" passt das zur Gämse. Und hier gebe ich zu: *Rätselrat*: Der "Hebel" ist also in der "Tiefsee"? Vermutung: Eine Überzeugung, ein Halt, ist buchstäblich vom Hochgebirge bis in die Tiefsee gefallen? (Ich rate ins Blaue! Falls ich völlig danebenliegen sollte, nimm's mir nicht krumm, ja? ![]() Zitat:
![]() ![]() ![]() Ich nehme das Gedicht ernst, es ergab sich nur dieses "kurze Bild", bitte nicht falsch verstehen, in Ordnung? Die "flackernden Lichter tragen die Male der Dichter" - so verstehe ich das. Zwar kann ich nicht genau sagen, was die "Male" sind, aber ich vermute darin bestimmte Eigenschaften oder Kenntnisse, aus denen geschlossen wird: Er kann das, weiß dies und das, schreibt so und so und ist deshalb ein Dichter. Ich nehme also "Male" für "Merkmale, an denen man einen Dichter erkennen kann". Diese "flackernden (Irr)lichter" scheinen aber nur vorzugeben, wirkliche "Lichter" zu sein - sie sind ja auch aus "Rissen" entstanden. Aber sie suggerieren bzw. behaupten trotzdem, das sie "wissen", und sich deshalb auch nicht (oder sogar nie) irren können. Sie haben ergo "immer recht". Und mir fiel auf, dass die Endreime der letzten Strophe eine Art "Widerspruch" ergeben: "lichter verwirren dichter irren". Für mich widerspricht sich also der Inhalt gewissermaßen selbst - wenn es Absicht ist, ist es sehr gut gemacht! ![]() "Formal" ist es einwandfrei, auftaktlose dreihebige Daktylen mit durchgehend weiblichen Kadenzen im Kreuzreim. (Das sage ich jetzt nicht, um recht zu haben, das ist ein Lob. ![]() ![]() Zitat:
Mir bleibt nur zu sagen, dass es ein gutes Gedicht ist, doch - keine Widerrede. Es hat mir nämlich sehr viel "erzählt". ![]() Sehr gerne gelesen, nachgedacht und kommentiert. Liebe Grüße Stimme ![]()
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Geändert von Stimme der Zeit (11.01.2012 um 20:04 Uhr) Grund: Kleine Korrektur. |
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#5 |
Gast
Beiträge: n/a
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hallo stimme der zeit
danke für deinen kommentar. - "brösel" ist eine abschätzige bezeichnung eines echten könners für meine art, mit endreimen versehene zeilen sinnlos (?) aneinander zu hängen. er würde sich göttlich amüsieren über deine interpretation samt exakten geografischen angaben (ich tu das übrigens auch!!). hier an dieser stelle fehlt der zusammenhang und ich streiche deshalb den untertitel gerne weg. - dass du deine eigene erfahrung mit weiden und mooren und dichtern zitierst, passt genau zur intention hinter den "bröseln". der text hat (für mich) durchaus aktuellen bezug. - in der zweiten strophe versteh ich selber jede zeile als ganzes, als bild für "rufende in der wüste" (was nicht genau das gleiche ist wie der "rufer in der wüste"). - den schiller habe ich hier nicht gemeint. sachkundlich würde ich schon annehmen, dass in der tiefsee gase vorkommen, die ohne schiller und auch ohne sonnenlicht schillern. aber deine bemerkung hat mich auf die idee gebracht, hier ein anderes wort einzusetzen. - danke für den hinweis auf den unabsichtlich als satz gestalteten reim in der letzten strophe. wär das huhn nicht blind gewesen, hätte es dieses korn vielleicht als titel genommen. lg wolo |
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