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05.04.2009, 08:32 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Blühender Baum
Ich bin erwacht.
Mit Schlaf bedacht hat mich des Winters Macht, doch nun will ich mich regen und bewegen, in allen Ästen und aus festen Wurzeln, die mich halten, Wunder tun. Ich bin erblüht. Dies ist ein Lied, das ich dem Leben schenke und auch dir. Kennst du die Hoffnung deiner trüben Stunden? Erwarte sie, bis sie zurück gefunden, im Glauben so beharrlich und getreu, gleich mir. Ich bin erlöst, vom Bann befreit, und alle Kräfte fließen ungeteilt. Die Zeit, sie heilt, hat bösen Traum geblichen wie die Nacht. Dies wird mein Tag, er lädt zum Freudentanz! Hier will ich sein, zufrieden, groß und ganz! Ich bin erwacht.
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich! Geändert von a.c.larin (24.09.2009 um 23:04 Uhr) |
06.04.2009, 13:58 | #2 | |
TENEBRAE
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Zitat:
Hi, larin! Ich jubiliere innerlich! Welch dichterische Wucht, vor allem in der Conclusio! Ich habe mir erlaubt, einige Tippfehlerchen in S3 und ein reimschematisches Problem in S1 und S2 zu bereinigen (Die vorletzte Zeile hatte jeweils keinen Reim!). Der Einfachheit halber habe ich mir erlaubt, die Vorschläge gleich in dein Zitat einzufügen. Nimm hin, was dir plausibel erscheint. Ich hoffe, es ist hilfreich. Insgesamt sehr gern gelesen und kommentiert! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (06.04.2009 um 14:00 Uhr) |
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24.09.2009, 22:19 | #3 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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lieber erich,
nanu, du hast hier geantwortet - und ich habs gar nicht mitgekriegt? erstaunlich. danke vorerst mal für deinen kommentar und die intensive auseinandersetzung mit diesem gedicht! hab mir deine anregungen gründlich überlegt - doch gerade dieses baumgedicht höre ich in seinem klang so überdeutlich in meinem inneren (an manchen stellen eben ungereimt), dass ichs gar nicht ändern mag. der spannungsgeladene wechsel von gereimt-ungereimt macht für mich das spezielle in diesem gedicht aus, das will ich durch einen zusätzlichen reim nicht verflachen (="formbegradigen"). Bäume haben ja mitunter auch sehr eigentümliche wuchsformen.... und jetzt muss ich gerade über die vorstellung schmunzeln, was sich das dichterforum wohl denkt, () wenn mitten im herbst ein gedicht "blühender baum" aus der versenkung auftaucht......: vielleicht das: hat sie jetzt nicht mehr alle tassen im schrank? kann schon sein! hab in letzter zeit viel kaffee getrunken! liebe grüße, larin
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24.09.2009, 22:55 | #4 |
gesperrte Senorissima
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Liebe larin,
was könnte ich E. Kykals Lob noch hinzufügen? NICHTS ! (Abgesehen davon, daß mir nicht alle seine Änderungsanregungen genehm wären) Nur eine Anmerkung abseits meines überschwänglichen Lobes: "Die Zeit.... hat bösen Traum verblichen" geht nicht. Sie hat gebleicht. Sei i s t vielleicht verblichen. Mein Vater erbleichte, bevor er verblich (starb). "verbleichen" können z.B. alte Bilder, weil die Farbe nicht hält, was sie versprach. Na - langer Rede kurzer Sinn: ".. hat bösen Traum gebleicht..." wäre meine Anregung. Die letzte Zeile ist in meinen Augen unübertrefflich mystisch. Mit nach wie vor überschwänglichem Lob: cyparis |
24.09.2009, 23:03 | #5 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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liebe cyparis,
danke für dein lob - und ebensolchen dank für die kritik. mit deiner feinen nase hast du die (unbeabsichtigte) sprachunsauberkeit natürlich sofort "gerochen". und wo du recht hast, hast du recht: hier kann niemand "abgemurkst" (verblichen ) worden sein! ich werde es in "geblichen" abändern!" liebe grüße, larin
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24.09.2009, 23:10 | #6 |
gesperrte Senorissima
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Liebe larin,
nein! geblichen geht nicht! Da es nicht reimabhängig ist, nimm "gebleicht" - bitte! Lieben Gruß von cyparis |
24.09.2009, 23:17 | #7 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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liebe cyparis,
laut östereichischem wörterbuch ( habs vorhin nachgeschlagen) ist "geblichen" eine alte form von "bleichen". die zeit lässt den traum ausbleichen, sie bleicht ihn. perfekt ( alte form): bleichen- blich - geblichen. "gebleicht" klingt mir an dieser stelle zu hart, zu breit. "-ichen" ist leichtfüßiger. wenns also keine sprachunrichtigkeit mehr darstellt, würde ichs jetzt so lassen... liebe grüße, larin
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25.09.2009, 07:51 | #8 |
Verstorbener Eiland-Dichter
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Hallo larin!
Erich hat Recht - dichterische Wucht. Gratulation! LG Ingo
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Ich will mit meinen Reimen die Leute zum Schmunzeln, Weinen oder Fluchen bringen. |
25.09.2009, 11:35 | #9 |
Flaschenpost
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hallo larin,
es bleibt mir nichts mehr als mich dem Lob meiner Vorredner anzuschließen. Dein Gedicht gleicht einem Jubellied. Es hinterläßt den Leser in einer frohen Stimmung. Viele Grüße ruhelos
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Schreiben ist leicht. Man muss nur die falschen Wörter weglassen. (Mark Twain) |
25.09.2009, 12:17 | #10 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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lieber ibrahim, liebe ruhelos,
danke für lob und gratulation! die "wucht" kommt meiner meinung nach dadurch zustande, dass das bild des baumes auch ein starkes symbol ist. ( von "symbalein"= zusammenfallen). viel bedeutungsvolles vereiningt sich in einem einzigen bild! aus der psychologie wissen wir, dass die macht der inneren bilder eine große ist! sie prägt uns und steuert (wenn unbewusst) unser verhalten mit. es ist also nicht unbedeutend, ob jemand von einem blühenden oder einem umgestürzten baum träumt! die therapietechnik des "katathymes bild-erlebens", die mit der imagination und variation verschiedener grundmotive arbeitet ( wasser, wiese , wald....), ermöglicht es dem therapeuten, über die vom klienten erfolgte ausgestaltung der bilder rückschlüsse auf die befindlichkeit desselben zu ziehen. auf diese weise "erfährt" der therapeut etwas über die innere landschaft seines klienten und kann dann über anreicherung und variation der bilder hilfreich, stützend und nährend eingreifen. auch beim "neuro-linguistischen-programmieren" (eine weiteren technik) verwendet man solche inneren bilder zum zwecke der persönlichen fort -und weiterbildung. früher wusste man wohl intuitiv über diese sachverhalte bescheid, denn woher käme sonst der spruch: "man soll den teufel nicht an die wand malen! jammerschade nur, dass das unterbewusstesein das wörtchen "nicht" nicht hören kann! kann jeder selbst überprüfen: man versuche beispielsweise, an einen rosaroten elefanten nicht zu denken! welches bild ist da jetzt im kopf entstanden? ja, genau! in diesem sinne sollten wohl auch die zehn gebote umgeschrieben und neu formuliert werden! (zumindest haben sie in der bisherigen formulierung vorerst nur dazu geführt, das die welt ist, wie sie ist...) liebe grüße, und die kraft der baumblüte jedem, der sie braucht! larin
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