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13.02.2013, 21:49 | #1 |
Slawische Seele
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Zwischengedanken
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. Ich stöbere und räume ohne Ziel, sortiere neu, entstaube, es gibt viel zu tun, obwohl ich nur vorüberging und eigentlich mit einem andern Ding beschäftigt war und gänzlich es vergaß. Ich bin so stolz auf meine Bibliothek, die Bücherreihen sind mir wie ein Weg des eignen Seins, in dem sich wiederspiegelt, dass alles anders kommt und unbesiegelt mir Ordnung und das Chaos offenbart. Ich stand davor und ohne Übergang las ich in Briefen, alt und überlang. Am Boden sitzend, hab ich mich erinnert, wie man im Eifer Sachen nur verschlimmert, indem man besser um das Beste weiß. So lang schon ist es her, dass du verletzt dich fühltest und ich heute erst entsetzt und wütend auf mich bin, du hattest Recht. Auf Liebe sich berufen, kann auch schlecht herüberkommen, kannst du mir verzeihn? Kannst du mir glauben, dass ich lange schon unendlich glücklich bin, dass du mein Sohn noch immer unterschreibst: „Ich hab dich lieb.“ Es ist das Größte, was im Ganzen blieb, verstehst du auch, warum ich dieses schrieb? . .
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
11.05.2014, 11:56 | #2 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Beiträge: 431
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Hallo Dana,
zwar bin ich nicht dein Sohn, aber ich verstehe sehr gut, warum du diese Zeilen schriebst. Es bedarf manchmal eines langen Zeitraumes, damit sich einiges klären kann, was schon weit in der Vergangenheit liegt. Viele Dinge sind aus bestem Wissen und Gewissen und zum Schutz für den eigenen Nachwuchs geschehen. Man wusste es auch nicht besser und tat sie, weil sie eben zu jenem Zeitpunkt richtig und wichtig erschienen. Erst bei einem Rückblick fällt es im Nachhinein auf, dass einige vielleicht unnötig, ja sogar kontraproduktiv gewesen sind. Ich bin mir aber sicher, dass ein Kind, in diesem Falle der Sohn, wenn er die richtige Reife erlangt hat, das verstehen wird, denn schließlich ist es ja die Absicht die zählt. Schön, dass der Sohn in deinem Gedicht das auch erkannt hat. Herzliche Inselgrüße Narvik
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Nur der fröhliche Mensch allein ist fähig, Wohlgefallen am Guten zu finden. (Kant) |
13.02.2013, 23:55 | #3 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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liebe dana,
ich sehe das Lyrich beim lesen sofort da sitzen: in der bibliothek, umgeben von büchern, ein wenig ordnend und sichtend und schon liest es sich irgendwo fest: die vergangenheit bleibt im geschriebenen wort lebendig. manchmal versetzt sie auch in verwunderung , erstaunen. das dürfte hier geschehen sein. das lyrIch sieht sich selbst und seine handlungsweisen nun aus der durch zeit erworbenen distanz. so manches ereignis erhält dadurch einen ganz anderen blickwinkel.... da geht etwas unter die haut, das zwischen den zeilen spürbar wird! möge das band der liebe, das manche belastung überdauert hat, noch lange halten. berührende zeilen von großer innigkeit! lg, larin
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich! |
14.02.2013, 00:21 | #4 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Hallo Dana,
inhaltlich wunderschön und die Idee der Form mit der "nachhängenden" fünften Zeile, die das Gedicht in der letzten Strophe reimen schließt, ist sehr interessant und gut - finde ich. Liebe Grüße Thomas
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller |
14.02.2013, 00:28 | #5 |
TENEBRAE
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Hi, Dana!
Die ersten drei Strophen gefallen mir sehr gut. Die beiden letzteren - obwohl durchaus würdig in ihrer Aussage - wirken sprachlich nicht ganz so souverän auf mich und tragen doch ein paar lyrische Schwachstellen, zumindest nach meinem subjektiven Empfinden, zB das angehängt wirkende "du hattest Recht" in S4Z3, das recht allgemeinsprachliche "herüberkommen" in S4Z6 (im Sinne von "wirken") oder die vorletzte Zeile von S5 (da gefällt mir die Art der Formulierung einfach nicht...Geschmackssache). Dennoch insgesamt sehr gern gelesen! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (14.02.2013 um 11:17 Uhr) |
15.02.2013, 21:22 | #6 | ||
Slawische Seele
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Hi Lipiwig,
Zitat:
Das lyr. Ich fühlt sich verstanden. Liebe Grüße Dana Liebe Larin, genau so war es. Und so wird es wohl immer sein, auch dann, wenn man es nicht im Gedicht formuliert. Du hast etwas sehr Wichtiges und Wahres gesagt: Zitat:
Ich danke dir besonders für deine Schlusszeilen. Liebe Grüße Dana Lieber Thomas, wenn du das sagst und wie du das sagst, dann kommt es auch so an. Ich danke dir. Liebe Grüße Dana Lieber eKy, du hast es gern gelesen und wohl kommentiert - das freut mich. Ich versuche mal das Anliegen des lyr. Ich zu erklären: Es hat ein Sohn einen Brief geschrieben, ein sehr junger Sohn. Reagiert hat einst eine Mutter, eine sehr junge Mutter. Es ging um Recht und Unrecht in eigenen Sichtweisen und Handlungen. Vielleicht floss darum auch diese "Sprache" ein, weil es in einem Augenblick geschah, der in diese Zeit zurückversetzte - ich weiß es nicht. Trotzdem werde ich noch überdenken, denn so ganz Unrecht hast du nicht. Liebe Grüße Dana (Übrigens, ich habe wohl gesehen, dass du Thomas in mir gesehen hast.)
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15.02.2013, 22:51 | #7 |
TENEBRAE
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Das tut mir aufrichtig leid - ab und zu scheint mir derlei zu passieren, weiß auch nicht wie... Rechne es meiner allgemeinen Namensschwäche zu - war nicht bös gemeint! (Das weißt du natürlich, Schelmin!)
LG, eKy
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29.06.2013, 19:59 | #8 |
Lyrische Emotion
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Liebe Dana,
vorweg, wenn ich dein Sohn wäre, würde meine Antwort lauten: Ja, ich verstehe, warum du dieses schriebst. Auf jeden Fall hat dieser Sohn allen Grund stolz auf seine Mama zu sein und auch auf sich, wenn ihm solche Zeilen gewidmet werden. Auch wenn es nur "Zwischengedanken" sind, so zeigen diese doch deutlich, wo diese angesiedelt sind und wem sie gelten. Was kann es schöneres geben, als so viel Mutterliebe, die sich sogar lyrisch ausdrückt, was ja nun nicht allen Menschen gegeben ist. Das hast du wunderschön gemacht und dein Gedicht hat mir gut gefallen. .. . Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
08.05.2014, 12:17 | #9 |
ADäquat
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Liebe Dana,
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09.05.2014, 20:39 | #10 |
Slawische Seele
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Liebe Chavali,
herzlichen Dank für deine Rückmeldung - je später, desto größer die Überraschung. Wie wahr du interpretierst und nachfühlst. Es geht ja nicht ausschließlich um "niedliche" oder "längst erledigte" Erinnerungen und Handlungen. Du hast richtig erkannt, dass "Sichtweisen" eine eigene Dynamik haben. Sie können nachträglich korrigiert werden, nachträglich Einsicht zeigen und nachträglich um Verzeihung bitten. Das Miteinander wird vertieft. Nochmals: danke dir. Liebe Grüße Dana
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