Gedichte-Eiland

Friedhelm Götz · 10.01.2014, 09:19

Aus meinem Urlaubstagebuch im Sommer 2013:

Wie deprimierend ist der Dauerregen!
Allmählich würde uns der Segen reichen!
Wie lang noch lässt der Himmel Regen seichen?
O Petrus, du bist doch ein rauer Degen!

Im Urlaub wollten wir nur Sonne tanken,
nicht etwa bloß mal so der Sonne winken!
Wir konnten nie ins Heu vor Wonne sinken,
weil wir dort eher in die Tonne sanken.

Ein jeder Acker war ein Riesenweiher.
Wir mussten bei dem Anblick nasser Wiesen
im Lautertal selbst lauter Wasser niesen
und fühlten uns schon wie die Wiesenreiher.

Ich liebe Wasser - so viel Wasser nicht -
und fühl mich heut noch wie ein nasser Wicht.

***Falderwald*** · 12.01.2014, 11:35

Moin Fridolin,

darauf muss ich ja anspringen, habe ich doch letztens ein Gedicht von dir so betitelt.

Eine wunderbare und humorige Art, einen total verregneten Urlaub zu beschreiben.

Aber was bleibt einem auch anderes übrig, als so etwas mit Humor zu nehmen?

Wenn man sich darüber nur grämt, ist man ja doppelt gestraft.

Also ist hier auch das Motto: Nimm das Leben mit Humor, dann fällt es leichter.

Sehr schöne und einfallsreiche Schüttelreime, für die ich, wie immer, meine Bewunderung bezeugen möchte.

Gerne gelesen, gelacht und kommentiert...

Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald

Erich Kykal · 12.01.2014, 22:22

Hi, Fridolin!

Ich schließe mich Faldi vollinhaltlich an! Ein sehr gelungenes Schüttelreimgedicht, wo keiner der Reime - was hierbei oft passiert - herbeigezwungen wirkt!

Die vielen "Wiesen" in S3 fallen nur unwesentlich unangenehm auf, für solch treffliche Schüttler nimmt man die Wortwiederholung gern in Kauf!

Sehr gern (wieder) gelesen!

LG, eKy

Friedhelm Götz · 13.01.2014, 16:26

Hallo Faldi,

deine Bezeichnung "James-Bond-Sonett" für ein Schüttelsonett hat bei meinen Freunden in der Schüttelzunft schon öfter für Heiterkeit gesorgt. Auch Jürgen Rehm, unser derzeitiger Großmeister, fand die Titulierung sehr amüsant. Also nochmals Dank für diesen originellen Einfall.

Hallo eKy,

auch dir herzlichen Dank für deinen Kommi, aber so viele "Wiesen" sind es in S3 nicht, es sind grade mal zwei.

LG Fridolin

Erich Kykal · 13.01.2014, 22:55

Es sind drei.

Friedhelm Götz · 14.01.2014, 09:20

Zitat:

Zitat von Erich Kykal

Es sind drei.

Stimmt, aber das kommt davon, dass ich an meinen Reimereien oft wochenlang feile und dann doch die falsche Version einstelle. Die Wiese in der Schlusszeile ist in der neueren Fassung ein Acker.

Vielen Dank für deinen Hinweis.

LG Fridolin

Narvik · 01.05.2014, 07:39

Hallo Fridolin,

dieser Urlaub scheint komplett ins Wasser gefallen zu sein.
Das ist eine sehr gekonnte und durchdachte Schüttelreimerei, Anerkennung.
Aber sag mir bitte, was ist ein "James-Bond-Sonett"?
Wenn ich das richtig sehe, dann ist der vorliegende Text ein Shakespeare oder englisches Sonett.
Der Titel verwirrt mich jetzt etwas.

Herzliche Inselgrüße

Narvik

Friedhelm Götz · 01.05.2014, 09:02

Hallo Narvik,

die Bezeichnung "James-Bond-Sonett" verdanke ich Falderwald, der ein anderes, in der gleichen Art wie Shakespeare geschütteltes Sonett so genannt hat. Siehe Kommentar weiter oben und hier:

http://www.gedichte-eiland.de/showth...ght=james+Bond

Vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren.

LG Fridolin

Narvik · 01.05.2014, 09:13

Hallo Fridolin,

aha, verstehe.
Danke für die Erklärung, das konnte ich ja nicht wissen.
Lustige Idee.

Herzliche Inselgrüße

Narvik

Claudi · 02.05.2014, 05:26

Lieber Fridolin,

ui, so ein verregneter Urlaub! Da muss man sich ja einfach schütteln!

V4 ließe sich vielleicht metrisch noch ein bisschen glätten. Und was würdest Du davon halten, das dritte Quartett etwas umzubauen? Etwa so:

Ein jeder Acker war ein Riesenweiher.
Wir mussten bei dem Anblick nasser Wiesen
im Lautertal selbst lauter Wasser niesen
und fühlten uns schon wie die Wiesenreiher.

Jetzt darfst Du aber nicht schimpfen, wenn ich Dir sage, dass ich Dein James-Bond-Sonett nicht nur sehr gerne gelesen, sondern mich dabei auch noch amüsiert habe.

Liebe Grüße
Claudi

10.01.2014, 09:19	#1
Friedhelm Götz Schüttelgreis Registriert seit: 02.11.2011 Beiträge: 954	Dauerregen im Lautertal (James-Bond-Sonett) Aus meinem Urlaubstagebuch im Sommer 2013: Wie deprimierend ist der Dauerregen! Allmählich würde uns der Segen reichen! Wie lang noch lässt der Himmel Regen seichen? O Petrus, du bist doch ein rauer Degen! Im Urlaub wollten wir nur Sonne tanken, nicht etwa bloß mal so der Sonne winken! Wir konnten nie ins Heu vor Wonne sinken, weil wir dort eher in die Tonne sanken. Ein jeder Acker war ein Riesenweiher. Wir mussten bei dem Anblick nasser Wiesen im Lautertal selbst lauter Wasser niesen und fühlten uns schon wie die Wiesenreiher. Ich liebe Wasser - so viel Wasser nicht - und fühl mich heut noch wie ein nasser Wicht. Geändert von Friedhelm Götz (02.05.2014 um 08:27 Uhr)

12.01.2014, 11:35	#2
*Falderwald* Lyrische Emotion Registriert seit: 07.02.2009 Ort: Inselstadt Ratzeburg Beiträge: 9.912	Moin Fridolin, darauf muss ich ja anspringen, habe ich doch letztens ein Gedicht von dir so betitelt. Eine wunderbare und humorige Art, einen total verregneten Urlaub zu beschreiben. Aber was bleibt einem auch anderes übrig, als so etwas mit Humor zu nehmen? Wenn man sich darüber nur grämt, ist man ja doppelt gestraft. Also ist hier auch das Motto: Nimm das Leben mit Humor, dann fällt es leichter. Sehr schöne und einfallsreiche Schüttelreime, für die ich, wie immer, meine Bewunderung bezeugen möchte. Gerne gelesen, gelacht und kommentiert... Liebe Grüße Bis bald Falderwald __________________ Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software Neu: Mein YouTube Kanal

12.01.2014, 22:22	#3
Erich Kykal TENEBRAE Registriert seit: 18.02.2009 Ort: Österreich Beiträge: 8.570	Hi, Fridolin! Ich schließe mich Faldi vollinhaltlich an! Ein sehr gelungenes Schüttelreimgedicht, wo keiner der Reime - was hierbei oft passiert - herbeigezwungen wirkt! Die vielen "Wiesen" in S3 fallen nur unwesentlich unangenehm auf, für solch treffliche Schüttler nimmt man die Wortwiederholung gern in Kauf! Sehr gern (wieder) gelesen! LG, eKy __________________ Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

13.01.2014, 22:55	#5
Erich Kykal TENEBRAE Registriert seit: 18.02.2009 Ort: Österreich Beiträge: 8.570	Es sind drei. __________________ Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

01.05.2014, 07:39	#7
Narvik Erfahrener Eiland-Dichter Registriert seit: 21.03.2009 Ort: Im hohen Norden Beiträge: 431	Hallo Fridolin, dieser Urlaub scheint komplett ins Wasser gefallen zu sein. Das ist eine sehr gekonnte und durchdachte Schüttelreimerei, Anerkennung. Aber sag mir bitte, was ist ein "James-Bond-Sonett"? Wenn ich das richtig sehe, dann ist der vorliegende Text ein Shakespeare oder englisches Sonett. Der Titel verwirrt mich jetzt etwas. Herzliche Inselgrüße Narvik __________________ Nur der fröhliche Mensch allein ist fähig, Wohlgefallen am Guten zu finden. (Kant)

13.01.2014, 16:26	#4
Friedhelm Götz Schüttelgreis Registriert seit: 02.11.2011 Beiträge: 954	Hallo Faldi, deine Bezeichnung "James-Bond-Sonett" für ein Schüttelsonett hat bei meinen Freunden in der Schüttelzunft schon öfter für Heiterkeit gesorgt. Auch Jürgen Rehm, unser derzeitiger Großmeister, fand die Titulierung sehr amüsant. Also nochmals Dank für diesen originellen Einfall. Hallo eKy, auch dir herzlichen Dank für deinen Kommi, aber so viele "Wiesen" sind es in S3 nicht, es sind grade mal zwei. LG Fridolin

01.05.2014, 09:02	#8
Friedhelm Götz Schüttelgreis Registriert seit: 02.11.2011 Beiträge: 954	Hallo Narvik, die Bezeichnung "James-Bond-Sonett" verdanke ich Falderwald, der ein anderes, in der gleichen Art wie Shakespeare geschütteltes Sonett so genannt hat. Siehe Kommentar weiter oben und hier: http://www.gedichte-eiland.de/showth...ght=james+Bond Vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren. LG Fridolin

01.05.2014, 09:13	#9
Narvik Erfahrener Eiland-Dichter Registriert seit: 21.03.2009 Ort: Im hohen Norden Beiträge: 431	Hallo Fridolin, aha, verstehe. Danke für die Erklärung, das konnte ich ja nicht wissen. Lustige Idee. Herzliche Inselgrüße Narvik __________________ Nur der fröhliche Mensch allein ist fähig, Wohlgefallen am Guten zu finden. (Kant)

02.05.2014, 05:26	#10
Claudi Senf-Ei Registriert seit: 26.04.2014 Beiträge: 861	Lieber Fridolin, ui, so ein verregneter Urlaub! Da muss man sich ja einfach schütteln! V4 ließe sich vielleicht metrisch noch ein bisschen glätten. Und was würdest Du davon halten, das dritte Quartett etwas umzubauen? Etwa so: Ein jeder Acker war ein Riesenweiher. Wir mussten bei dem Anblick nasser Wiesen im Lautertal selbst lauter Wasser niesen und fühlten uns schon wie die Wiesenreiher. Jetzt darfst Du aber nicht schimpfen, wenn ich Dir sage, dass ich Dein James-Bond-Sonett nicht nur sehr gerne gelesen, sondern mich dabei auch noch amüsiert habe. Liebe Grüße Claudi

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